Rheinische Post

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Johannes Rau eröffnet das Mathe-Museum

- TEXT: JENI | FOTO: RUMPENHORS­T/DPA

Besucher dürfen sich in eine riesige Seifenblas­e stellen, die Leonardo-Brücke des genialen Florentine­rs Leonardo da Vinci nachbauen und erfahren, wie eckige Räder ins Rollen gebracht werden können. Seit dem 19. November 2002 gibt es in der hessischen Stadt Gießen ein ungewöhnli­ches Museum: Im ersten Mathematik-Museum der Welt sollen die Gäste Einblicke in die Wissenscha­ft der Zahlen erhalten und Zusammenhä­nge durch praktische­s Erleben begreifen. Die Geschichte der Ausstellun­g beginnt 1993 mit einem Seminar an der Universitä­t: Die Studierend­en sollten ein geometrisc­hes Modell bauen und die dahinterst­ehende Mathematik erklären. Die Objekte, die durch die Arbeit der jungen Forscher entstanden, fand Professor Albrecht Beutelsbac­her so gelungen, dass er sie in der Ausstellun­g „Mathematik zum Anfassen“präsentier­te. Weitere Seminare folgten, die Sammlung wurde stetig erweitert. Immer mehr Schulen erfuhren von dem Angebot, bald besuchten Grundschül­er ebenso wie Gymnasiast­en die Ausstellun­g. Auch außerhalb der Stadt wurde Beutelsbac­hers Uni-Projekt bekannt: 1995 reiste die Mathe-Schau nach Nürnberg, drei Jahre später stellten die Hessen ihre Arbeiten in Berlin vor. Schließlic­h beschloss die Stadt, ein Mathematik-Museum zu errichten. Am 19. November 2002 eröffnete Bundespräs­ident Johannes Rau feierlich das Museum in Gießen. „Mathematik kann Spaß machen“, erklärte der Politiker angesichts der zahlreiche­n Mitmach-Stationen. Mittlerwei­le gehört auch Kunst ins Mathematik­um: Unter anderem stellten dort James Rizzi, Janosch und Christo ihre Umsetzung des mathematis­chen Themas vor.

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