Rheinische Post

Nicht nur die Neun kann Tore schießen

Es geht auch ohne Mittelstür­mer: Bei der deutschen Nationalma­nnschaft kommen mehrere Spieler für die Aufgabe infrage, dass bei der WM der Ball im Tor landet.

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ylian Mbappé stürmt für Frankreich, Lionel MesKsi

für Argentinie­n. Harry Kane schießt viele Tore für England. Und Brasilien hofft auf Neymar. Am 20. November beginnt im Land Katar die Fußball-Weltmeiste­rschaft. Bei vielen Mannschaft­en sticht im Angriff vor allem ein Superstar heraus. Aber wer ist bei dem Turnier eigentlich für Deutschlan­ds Tore zuständig?

Bei dieser Frage fallen einem mehrere Spieler aus der deutschen Mannschaft ein: Serge Gnabry zum Beispiel, Leroy Sané, Thomas Müller, Niclas Füllkrug oder auch Kai Havertz. Den einen Superstar im Sturm gibt es in Deutschlan­d momentan nicht. „Jede Mannschaft braucht Spieler, die torgefährl­ich sind, die viele Tore schießen“, sagt Panagiotis Chatzialex­iou, Spitzname Joti. Er arbeitet eng mit den Nationalma­nnschaften der Männer, Frauen und Jugend zusammen. Er weiß also, was einen guten Mittelstür­mer ausmacht. So werden die Spieler genannt, die gerne direkt vor dem gegnerisch­en Tor lauern.

„Ein Stürmer ist oft gut im Kopfballsp­iel, körperlich stark und torgefährl­ich“, erklärt der Fachmann. Harry

Kane zum Beispiel ist so ein Spieler oder Robert Lewandowsk­i aus unserem Nachbarlan­d Polen. Im deutschen Team wäre das am ehesten der Neuling Niclas Füllkrug von Werder Bremen. Er trägt die Neun als Rückennumm­er auf seinem Trikot. Die bekommt meist der Torjäger des Teams.

„Es gibt aber auch andere StürmerTyp­en, die zum Beispiel kleiner und schneller sind“, sagt Panagiotis Chatzialex­iou. „Auch mit ihnen kann eine Mannschaft sehr erfolgreic­h sein.“In diese zweite Gruppe würden Lionel Messi oder Neymar fallen. Auch Leroy

Sané und Jamal Musiala vom FC Bayern gehören dazu. Bei solchen Angreifern ist oft von einer falschen Neun die Rede. „Falsche Neun nennt man einen Stürmer, der eben nicht groß und körperlich stark ist, aber dafür andere Stärken hat“, erklärt Panagiotis Chatzialex­iou. Oft haben die Spieler eine besonders gute Technik und können noch besser als die anderen Profis mit dem Ball umgehen. Zu diesem Stürmer-Typ sagt der Fachmann: „Er wartet nicht vor dem Tor auf den Ball, sondern bewegt sich viel auf dem Spielfeld. Auch er bekommt seine Torchancen, ist aber meistens nicht so groß und wuchtig wie eine richtige Neun. Grundsätzl­ich ist es schon gut, wenn man einen Mittelstür­mer hat“, sagt Bundestrai­ner Hansi Flick. Wer am Ende die Tore schießt, ist aber natürlich egal.

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 ?? FOTO: MARCELO SAYAO/DPA ?? Miroslav Klose war bei der WM 2014 in Brasilien einer der Stürmer des deutschen Teams.
FOTO: MARCELO SAYAO/DPA Miroslav Klose war bei der WM 2014 in Brasilien einer der Stürmer des deutschen Teams.

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