Weihnachtsmarkt wird wieder internationaler
Nach den Einschränkungen während der Corona-Pandemie sind unter den Besuchern auch etliche Gäste aus dem Ausland.
DÜSSELDORF Der Duft von Lebkuchen, Glühwein und anderen Köstlichkeiten zieht nicht nur Besucher aus Düsseldorf und dem Umland an. Auch Touristen aus vielen verschiedenen Ländern kommen gerne in die NRW-Landeshauptstadt. Daher ist beim Gang über den Weihnachtsmarkt wieder ein großes Sprachgemisch zu hören. Manche kommen mit Reisebussen, die vor allem aus Belgien oder den Niederlanden, aber auch aus Großbritannien anreisen. Diese Busse werden vorab bei der Düsseldorf Tourismus (DT) angemeldet. Daher konnte schon vor einigen Wochen ein größeres Interesse registriert werden: Waren die Zahlen 2021 stark eingebrochen und lagen Anfang November bei gerade einmal 230 Anmeldungen, spricht DT dieses Jahr von 480 Bussen (Stand 18. November)
Weit über die Hälfte der Busse kommt dabei aus den Niederlanden und Belgien. „Die meisten sind für die Wochenenden angemeldet“, erklärt Sibel Sen, Sprecherin der DT. Auch unter der Woche lägen einige Reservierungen vor, diese kämen jedoch eher aus den direkten Nachbarländern, „speziell aus Belgien“. Allerdings merke man einen Anstieg auch unter der Woche kurz vor Heiligabend.
„Wir beobachten allerdings schon länger eine Verschiebung hin zu Individualreisen“, sagt Sen. Außerdem würden die Menschen deutlich
kurzfristiger buchen. Daher lasse sich nicht statistisch erfassen, wie viele Tagestouristen zum Weihnachtsmarkt nach Düsseldorf kommen.
Aus Nijmegen sind Johan, Tom, Sharon und Toos nach Düsseldorf gekommen. Sie haben das Auto
genommen und bleiben gleich für zwei Nächte hier. Sharon und Toos sind bereits das zweite Mal auf dem Weihnachtsmarkt in Düsseldorf: „Uns gefällt vor allem, dass sich der Weihnachtsmarkt über die ganze Stadt verteilt“, sagen sie. Das Gefühl hier sei ein ganz besonderes,
die Menschen wirken alle glücklich. „Außerdem ist der Glühwein wirklich sehr lecker“, stellt die Gruppe übereinstimmend fest. Da am Sonntag der Markt wegen Totensonntag geschlossen war, freuen sie sich auf andere Aktivitäten in Düsseldorf: „Vielleicht gehen wir spazieren
oder schauen uns ein Museum an.“
Andere sind noch von viel weiter her gekommen, wenn auch nicht nur, um den Weihnachtsmarkt zu besuchen. Ron Dabach und seine Lebensgefährtin Dorothy Kaniuk sind aus New York und machen einen Zwischenstopp bei ihren Freunden Gerald Korczak und Judith Mühlhausen in Düsseldorf. „Wir sind den Jakobsweg in Spanien gewandert“, erzählen die beiden. Jetzt hängen sie noch zwei Tage in Düsseldorf dran und sind vor allem von dem Getränkeangebot begeistert. „Wir werden auf jeden Fall viel Spaß hier in Düsseldorf haben“, sagt Ron und lacht.
Im Menschengedränge am Samstagnachmittag hört man wieder viele internationale Stimmen auf dem Weihnachtsmarkt. Um nach der Pandemie wieder mehr Touristen in die Stadt zu locken, investiert DT ein Werbebudget im mittleren fünfstelligen Bereich. Damit werden verschiedene Kampagnen finanziert: „Wir beteiligen uns an der Kampagne „Season’s Greetings from Germany“der Deutschen Zentrale für Tourismus (DZT)“, sagt Sen. Dabei werden Deutschlandreisen zur Weihnachtszeit beworben und ausgewählte Weihnachtsmärkte – wie etwa der Düsseldorfer – vorgestellt. Digitale Werbung und Newsletter werden genutzt, die speziell die Zielgruppen der DZT in den Niederlanden, Belgien, Italien, Großbritannien und der Schweiz ansprechen. „Für die besonders wichtigen Märkte Niederlande, Belgien und Großbritannien gibt es zusätzliche eigene Kampagnen“, erklärt Sen. „Aber wir sprechen natürlich auch mögliche Besucher aus der Region, ganz NRW und den angrenzenden Bundesländern an“, sagt sie abschließend.