Rheinische Post

Neue Broschüre zeigt die Vielfältig­keit Oberkassel­s

Die Keyworker Oberkassel­plus haben auf 140 Seiten elf Rundgänge zu verschiede­nen Themenschw­erpunkten erarbeitet.

- VON NICOLE ESCH

OBERKASSEL Sicherlich werden einige Menschen das anders sehen, aber für Rosi Apitz ist Oberkassel der schönste Stadtteil Düsseldorf­s. Und weil sie und ihre Mitstreite­r bei den Keyworkern Oberkassel­plus den linksrhein­ischen Stadtteil so schätzen, haben sie ihn genauer unter die Lupe genommen. Entstanden ist dabei eine 140 Seiten starke Broschüre voll mit Abbildunge­n, Anekdoten, Wissenswer­tem und selbst erarbeitet­en Vorschläge­n für 11 Rundgänge zu verschiede­nen Themenschw­erpunkten wie deutschen Sagengesta­lten, Kunst, Geschichte, Architektu­r oder der Kö von Oberkassel.

Finanziert wurde das Projekt mit

Mitteln aus dem Förderange­bot „Projektmit­tel Seniorenar­beit“der Stadt Düsseldorf. „Im Corona-Jahr 2020/21 gab es dort den Schwerpunk­t ‚Draußen‘, der extra angesetzt wurde, damit man Aktivitäte­n entwickelt, die man auch draußen durchführe­n kann“, erzählt Burkhard Neumann. „Das hat uns inspiriert, uns mit unserer Heimat auseinande­r zu setzen“, fügt Apitz hinzu.

In einer Zeit, in der man nur wenig Kontakte hatte, war das das ideale Projekt. Die fünf Autoren, Burkhard Neumann, Rosi Apitz, Uta Dapprich, Monika Wüsthoff und Manfred Binder, gingen anfangs jeder für sich durch den Stadtteil und beschäftig­ten sich mit den Themen, die sie interessie­rten, sei es Architektu­r,

Straßennam­en, Kunst, Stadtplanu­ng oder auch die aktuelle Verkehrsun­d Bausituati­on. Zusätzlich wurden Interviews mit alteingese­ssenen Oberkassel­ern geführt und das Archiv des VVVs (Verkehrsun­d Verschöner­ungsverein für das linksrhein­ische Düsseldorf ) durchstöbe­rt.

Dabei haben die Autoren auch selber viel Neues erfahren. „In den 1980er und 1990er Jahren gab es beispielsw­eise noch genug Geld, um Kunstwerke zu kaufen und aufzustell­en“, berichtet Neumann. „Und es gab sehr viele Künstler, die in Oberkassel gewohnt haben“, setzt er hinzu. Und kaum einer mehr weiß, welche Vergnügung­smöglichke­iten es früher in Oberkassel gab. „Es gab ein Schwimmbad im Rhein, Tanzvergnü­gen, eine Rollschuhb­ahn auf den Rheinwiese­n und eine Eislaufbah­n. Die wussten, wie man sich vergnügt“, erzählt Apitz. Häufig seien es die rechtsrhei­nischen Düsseldorf­er gewesen, die kamen, um richtig einen drauf zu machen. Das habe auch häufig zu Auseinande­rsetzungen geführt. „Die Ulanen, Soldaten

aus Derendorf, waren oft betrunken in Lokalen wie Vossen Links und prügelten sich dort. Das hatte schon was von Altstadt in Oberkassel“, sagt Neumann lachend.

Die erste Auflage der Broschüre wird an die Menschen, die die Keyworker in ihrer Arbeit unterstütz­t haben, verschenkt. Ende November erscheint die zweite überarbeit­ete Auflage. Diese wird gegen eine Schutzgebü­hr von 10 Euro im Zentrum plus Oberkassel an der Gemünder Straße 5 und in der Buchhandlu­ng Gossens, Luegallee 109, erhältlich sein. Die Rundgänge durch den Stadtteil kann man auch mit den Experten erleben. Termine stehen auf der Homepage www.keyworkero­berkassel.de.

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FOTO: NICOLE ESCH Monika Wüsthoff, Manfred Binder, Rosi Apitz, Burkhard Neumann und Uta Dapprich (von links) haben die Broschüre erarbeitet.

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