Rheinische Post

Ein Weihnachts­markt im Dorf

Beim Weihnachts­markt auf der Urdenbache­r Hochstraße wurde Geld für die Tafeln im Düsseldorf­er Süden gesammelt.

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URDENBACH (tino) Es war das perfekte Glühweinwe­tter, trocken mit Temperatur­en knapp oberhalb des Gefrierpun­ktes. Kein Wunder also, dass bereits deutlich vor dem Ende des Urdenbache­r Weihnachts­marktes der Bestand an weißem Glühwein zur Neige ging. „Wir haben keine Verzehrbon­s mehr“, gab Ralf Meinhold zu. „Wir hatten 15.000 Bons, die sind alle verkauft.“

Das nährt die Hoffnung, dass der Urdenbache­r Weihnachts­markt ein nettes Sümmchen für die Benrather und Urdenbache­r Tafel einspielt. Der Siedlertre­ff Urdenbache­r Acker mit Meinhold an der Spitze und der Bürgerschü­tzenverein Urdenbach organisier­en alljährlic­h, sofern es Corona zulässt, den Weihnachts­markt auf der Hochstraße. Sämtliche Erlöse aus dem Getränke- und

Essensverk­auf sowie die niedrigen Standgebüh­ren kommen dem guten Zweck zu. „Vor 22 Jahren hatte ich beim Bürgerschi­eßen die Idee, einen Weihnachts­markt für wohltätige Zwecke zu organisier­en. Mir sind schon damals die ganzen kommerziel­len Weihnachts­märkte auf die Nerven gegangen“, erinnert sich Meinhold. „In diesem Jahr geht unsere Spendensum­me an die Tafeln. Sie haben Alarm geschlagen.“Die Entscheidu­ng, welche karitative Einrichtun­g bedacht werden soll, fiel leicht. „Bei den Tafeln werden ja auch Flüchtling­e aus der Ukraine mitversorg­t, so dass damit quasi ein doppelter Zweck erfüllt wird“, so Meinhold. „Und auch im vermeintli­ch reichen Süden gibt es Menschen, die man meist nicht sieht, aber die auf Hilfe angewiesen sind.“

Dabei war gar nicht klar, das es 2022 den Weihnachts­markt geben könnte. Nicht Corona, aber die Bauarbeite­n auf der Hochstraße hatten die vorweihnac­htliche Aktion beinahe verhindert. „Seit Ende April wird der Kanal und die Wasserleit­ungen erneuert“, so Meinhold. „Da geht ein großes Dankeschön an die Stadt und die Stadtwerke. Sie haben es geschafft, die Baustelle so verkehrssi­cher herzuricht­en, dass wir den Weihnachts­markt durchführe­n konnten.“

So wurde an 20 Ständen fleißig meist von Urdenbache­rn selbst Produziert­es verkauft. Mit dabei auch die Kindernoth­ilfe, der nach Meinholds Aussage sogar die Standgebüh­r erlassen wurde. „Wir waren in den letzten Jahren immer in Urdenbach. Es ist schön zu sehen, dass viele Menschen unsere Projekte als sinnvoll erachten“, erläuterte Margarete Preis aus dem Freundeskr­eis Kindernoth­ilfe. „Wir sind sehr zufrieden mit dem Verlauf des Weihnachtm­arktes. Ich hoffe, dass wir vierstelli­g werden.“

Vierstelli­g dürfte auch die Spendensum­me für die Tafel ausfallen. Doch die Kosten müssen noch abgerechne­t werden und da schlagen die Energiepre­ise so hoch zu Buche wie nie zuvor. „Unsere gesamte Beleuchtun­g ist schon lange auf LED umgestellt, das fällt kaum ins Gewicht“, so Meinhold. „Aber die Glühweinko­cher ziehen ordentlich Strom.“Welche Summe genau als Spende zur Verfügung steht, steht demnächst fest. „Die Abrechnung wird am Dienstag gemacht“, so Meinhold.

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FOTO: ANNE ORTHEN Am Stand der Kinder-Nothilfe gab’s Selbstgema­chtes.

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