Geschenkideen aus dem Südpark
Auf dem Gelände der Werkstatt für angepasste Arbeit konnte man recycelte Weihnachtsgeschenke ergattern. Es herrschte großer Andrang.
WERSTEN Dort, wo sonst die Esel und Schweine schlafen, hat Nicole Coumann ihre Kasse aufgestellt und gibt bald im Minutentakt Wechselgeld heraus. Die Adventskränze, die sie in wochenlanger Arbeit mit behinderten Menschen angefertigt hat, sind sehr beliebt und schmücken bis in die Abendstunden den weihnachtlich dekorierten Tierstall des Südparks.
Denn am Samstag war es wieder so weit: Die Werkstatt für angepasste Arbeit hatte zum alljährlichen Weihnachtsmarkt eingeladen. Auf dem gesamten Gelände und in den sonst für Besucher nicht zugänglichen Betriebsstätten waren rund 100 Menschen mit und ohne Behinderung im Einsatz, um den angereisten Familien einen Weihnachtsmarkttag der besonderen Art zu bieten. Die Betriebswerkstätten hatten sich in Erlebnisorte für kleine Besucher verwandelt, in einer entstanden aus Pergamentpapier bunte Winterlandschaften, eine andere wurde zur Weihnachtsbäckerei umfunktioniert, in der die Kinder selbst Kekse backen und anschließend mit nach Hause nehmen konnten. Der ganze Bereich vom Spielplatz, über das Café bis hin zum Hofladen und Bauernhof war mit Tannenzweigen und Lichterketten geschmückt. Einen weihnachtlichen Duft verströmten die Maronen- und Waffelstände, lange Schlangen bildeten sich auch am Glühwein-, Wurst- und Flammkuchenstand. Auch für Weihnachtsmusik war gesorgt, ein MiniKarussell erfreute die Kleinkinder.
Das Motto des diesjährigen Weihnachtsmarktes war „Aus alt mach neu“, und so hatten sich die einzelnen Berufsbildungsbereiche auch auf die Produktion von UpcyclingArtikeln spezialisiert, wie man im
Pavillon etwa sehen konnte. Hier wurden Weihnachtsgeschenke verkauft, die mitunter aus Fahrradschläuchen hergestellt wurden. Alles, auch die Holzschnitzereien, die Trostfische aus Gips und Beton und die Textilwaren, waren Eigenkreationen von Menschen mit geistiger und psychischer Behinderung. „Hier erfolgt alles von Herz zu Herz“, sagte die Standortleiterin des Südparks, Katja Lother. Vor rund 20 Jahren fing der Weihnachtsmarkt mit einem einzigen Stand an, inzwischen sei er gewachsen und ein fester Termin im Kalender vieler Düsseldorfer Familien. Sie schätzt, dass auch diesmal rund 6000 Besucher gekommen sind. „Recycling“war auch das Thema bei Nicole Coumann, die mit ihren Werkstattmitarbeitern altes Porzellan, Backpapier und Konservendosen verwendete und hunderte Weihnachtskränze kreierte, von denen keiner dem anderen glich.