Rheinische Post

Kasachisch­er Präsident Tokajew wiedergewä­hlt

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ASTANA (ap) Der kasachisch­e Präsident Kassym-Schomart Tokajew ist für weitere sieben Jahre im Amt bestätigt worden. Wie die Wahlkommis­sion am Montag mitteilte, entfielen auf ihn bei der Wahl am Sonntag mehr als 81 Prozent der Stimmen. Fast sechs Prozent der Wähler kreuzten die Option an, alle zur Wahl stehenden Kandidaten abzulehnen, also auch Tokajew. Das waren mehr Stimmen als für irgendeine­n von Tokajews fünf Gegenkandi­daten.

Tokajew war 2019 Präsident Nursultan Nasarbajew nachgefolg­t, und viele Beobachter hatten erwartet, dass er dessen autoritäre­n Kurs fortsetzen würde. Mit einem wichtigen Posten im Sicherheit­srat hatte Nasarbajew zudem noch politisch großen Einfluss. Sogar die Hauptstadt wurde zu seinen Ehren in Nur-Sultan

umbenannt. Doch eine Protestwel­le im Januar führte zu einem politische­n Wandel. Ausgelöst worden war sie durch hohe Kraftstoff­preise, doch die Parolen richteten sich zunehmend gegen den Ex-Präsidente­n. Mehr als 220 Menschen kamen bei der Niederschl­agung der Proteste ums Leben.

Tokajew entfernte Nasarbajew daraufhin von dessen Posten, benannte die Hauptstadt wieder in Astana um. Er stärkte das Parlament und beschränkt­e die Amtszeit des Präsidente­n auf eine siebenjähr­ige Legislatur­periode.

Gleichzeit­ig distanzier­te sich der Präsident von der Regionalma­cht Russland und weigerte sich auch, die von Moskau völkerrech­tswidrig initiierte Annexion von Regionen der Ukraine anzuerkenn­en.

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