Mehr als 160 Tote nach Erdbeben in Indonesien
JAKARTA (dpa) Ein Erdbeben hat am Montag auf der indonesischen Hauptinsel Java Zerstörung hinterlassen. Mindestens 162 Menschen kamen ums Leben, wie der Gouverneur der Region, Ridwan Kamil, am Montagabend mitteilte. Mehr als 325 Menschen seien verletzt, „die meisten mit Knochenbrüchen“, sagte Kamil. Rund 2000 Häuser seien schwer beschädigt worden, Tausende Menschen hätten ihr Zuhause verloren.
Der Gemeindechef der am stärksten betroffenen Stadt Cianjur, Herman Suherman, sagte am Abend, mindestens 40 der Toten seien Kinder gewesen, die von Trümmern der eingestürzten Gebäude getroffen wurden. Zuvor hatte er im Fernsehen erklärt, dass einige Gebiete aufgrund von Erdrutschen noch nicht erreichbar seien. Auf Bildern des Fernsehsenders Metro TV waren Dutzende Menschen zu sehen, die auf einem Parkplatz vor einem Krankenhaus in Cianjur ausharrten und nur notdürftig versorgt werden konnten, weil Personal fehlte.
Das Beben, dessen Stärke die USErdbebenwarte (USGS) mit 5,6 angab, hatte sich zur Mittagszeit etwa 70 Kilometer südöstlich der Hauptstadt Jakarta in einer Tiefe von zehn Kilometern ereignet. Das Epizentrum befand sich demnach an Land, nahe der Stadt Cianjur.
Mindestens 23 Menschen seien noch unter den Trümmern verschüttet, sagte der Sprecher des Nationalen Katastrophenschutzes. Zu sehen sind Bilder der Zerstörung, aber dennoch hätten die Folgen des Erdbebens noch gravierender ausfallen können. Dem Sprecher zufolge wurden die meisten Opfer durch Trümmerteile ihrer einstürzenden Häuser erschlagen. Zum Zeitpunkt des Bebens seie viele Menschen nicht zu Hause gewesen.
Das Beben war auch in der Millionenmetropole Jakarta zu spüren. Hochhäuser schwankten, aber es wurden zunächst keine schwereren Schäden gemeldet.
Indonesien hat rund 270 Millionen Einwohner, von denen mehr als die Hälfte auf der Insel Java lebt. Der Inselstaat liegt auf dem Pazifischen Feuerring, der geologisch aktivsten Zone der Erde. Dort kommt es oft zu Erdbeben. Im Februar waren bei einem Beben der Stärke 6,2 auf Sumatra fast 20 Menschen gestorben.