Rheinische Post

Messi peilt sein Meisterstü­ck an

2006, 2010, 2014, 2018 – es hat nie geklappt. 2022 ist Argentinie­n wieder Mitfavorit.

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DOHA (dpa) Es soll sein Meisterstü­ck werden. Die Krönung des Lionel Messi auf der Weltbühne des Fußballs im fünften und wenn es nach ihm geht: im letzten Versuch. 91 Tore schoss er schon für sein Heimatland, das er vor 22 Jahren verließ, um beim FC Barcelona eine der größten Karrieren des Fußballs zu starten. Mit dem Triumph bei der Copa América, mit seiner leidenscha­ftlichen Rede an die Mannschaft vor dem entscheide­nden Spiel im Sommer vergangene­n Jahres im legendären Maracanã gegen den Erzrivalen Brasilien ließ er seine letzten Kritiker verstummen. Und die Mannschaft um den mittlerwei­le 35 Jahre alten Südamerika­ner ist seitdem weiter ungeschlag­en: Seit nunmehr 36 Spielen hat Argentinie­n nicht mehr verloren.

Bei 37 steht der Rekord, den immer noch Nicht-WM-Teilnehmer Italien hält. Aber nicht nur deswegen gibt Messi vor dem WM-Auftakt am Dienstag (11 Uhr/MagentaTV) in dem Stadion, in dem auch das Finale am 18. Dezember angepfiffe­n wird, nur eine Devise aus: „Ein Sieg im ersten Spiel ist fundamenta­l für den richtigen Start in die WM.“Das beruhige für die kommenden Partien.

Sieben sollen es insgesamt werden, auch um sein Deutschlan­dTrauma ein für allemal zu besiegen. Gleich dreimal scheiterte Messi bei seinen vier WM-Teilnahmen an der DFB-Elf, 2014 in Rio erst im Finale.

In Katar werden auch seine größten Fans sein: Im Argentinie­n-Outfit natürlich mit der Nummer 10 vom berühmten Papa posierten Messis drei Söhne vor der Abreise fürs Foto. „Auf geht‘s Katar“, schrieb Messis Frau Antonela Roccuzzo dazu. In Argentinie­n werden für die Jungs und Mädels sogar teilweise während der Schulzeit die Spiele der „Albicelest­e“übertragen. Die 23 Provinzen und die Stadt Buenos Aires regeln das für sich selbst.

Der Auftakt gegen Saudi-Arabien wird in Argentinie­n um sieben Uhr morgens angepfiffe­n, die letzte Gruppenpar­tie gegen Polen um 16 Uhr. Die meisten Provinzen erlauben den Schülern, an diesen Tagen später zu kommen oder früher zu gehen. Es gibt zudem eine Internetse­ite mit Materialie­n, um die WM in den Unterricht zu integriere­n.

Alles für das eine Ziel. Nicht auszudenke­n, welche Endlos-Party um den Obelisken steigen würde, sollte Messi am Ende den Titel holen. Erst recht zwei Jahre nach dem Tod der argentinis­chen Fußball-Legende Diego Armando Maradona mit nur 60 Jahren. Nach dem Triumph beim Heimturnie­r 1978 hatte Maradona die Argentinie­r nur acht Jahre später in Mexiko - übrigens zweiter Gruppengeg­ner bei dieser Endrunde – zum WM-Gewinn geführt. 2010 hatte er es als Trainer versucht. Eher kläglich. Wie 2006 in Deutschlan­d schied Argentinie­n im Viertelfin­ale gegen die DFB-Elf aus.

Acht Trainer versuchten es bisher, mit Messi in der Nationalma­nnschaft einen Titel zu holen. Alles vergeblich. Lionel Scaloni, der neunte, schaffte es.

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FOTO: AP Verliert den Glauben an den Titel nicht: Lionel Messi.

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