Rheinische Post

Auch Scientolog­y darf auf der Schadowstr­aße werben

-

STADTMITTE (gaa) Für die Schadowstr­aße und die Fußgängerz­onen in der Altstadt stellt die Stadt am häufigsten Genehmigun­gen für eine Sondernutz­ung aus, damit etwa Organisati­onen, Verbände und Kirchen Stände aufbauen und für sich werben können. In diesem Jahr war es laut einem Stadtsprec­her schon 80 mal der Fall, dass Scientolog­y mit einem Promotionf­ahrzeug an einem Samstag im September auf der Schadowstr­aße vertreten war – das wurde nun zum Thema in der Bezirksver­tretung 1. Denn die Fraktion der Grünen wollte von der Verwaltung wissen, ob die Sondernutz­ung genehmigt war.

Die Grünen finden es „hochproble­matisch, dass diese Organisati­on mit den bekannten, höchst problemati­schen Mitteln Mitglieder anwirbt“. Doch auch Scientolog­y darf auf der Schadowstr­aße werben. Der Stadtsprec­her erklärt, wer eine Genehmigun­g bekommt: „Die Entscheidu­ng über die Erteilung einer straßenrec­htlichen Sondernutz­ungserlaub­nis erfolgt nach pflichtgem­äßem Ermessen. Die Behörde muss sich an Gründen orientiere­n, die einen sachlichen Bezug zur Straße haben. Neben der Sicherheit und Leichtigke­it des Verkehrs sind unter anderem hier der Schutz des Straßengru­ndes, gegenläufi­ge Interessen anderer Straßennut­zer und -anlieger oder das Straßenbil­d zu berücksich­tigen.“Eine Ungleichbe­handlung allein aufgrund der Inhalte der Werbung sei daher grundsätzl­ich unzulässig. Ausgeschlo­ssen sei allerdings Werbung für verbotene Parteien oder Organisati­onen.

Kontrollen erfolgten anlassunab­hängig durch OSD auf Eigeniniti­ative während der Streifengä­nge oder aufgrund von akuten Beschwerde­n. Standardmä­ßige Kontrollen nach Genehmigun­gen erfolgten nicht. Verstöße würden unter Berücksich­tigung des Einzelfall­es behandelt.

 ?? FOTO: DPA ?? Die Schadowstr­aße ist eine beliebte Einkaufsst­raße.
FOTO: DPA Die Schadowstr­aße ist eine beliebte Einkaufsst­raße.

Newspapers in German

Newspapers from Germany