Zwei große Bauten an der Kö bekommen neuen Namen
STADTMITTE Auf der Königsallee wird fleißig gebaut, vor allem fällt in diesen Tagen der Teilabriss der Commerzbank ins Auge. Mittlerweile kann man in die Kundenhalle sehen, wo immer noch der große Tresorraum thront, der wie ein Edelstein die Halle geprägt hat und vielen Düsseldorfern auch durch Veranstaltungen in Erinnerung ist.
Aus der alten Bank wird, obgleich 60 Prozent der Gebäudesubstanz erhalten bleiben, etwas ganz Neues. Jetzt steht fest, dass sich dies auch im Namen spiegeln soll. Der neue Büro- und Handelskomplex soll „Le Coeur“(französisch „das Herz“) heißen. „Wir befinden uns im Herzen der Königsallee und wollen auch so heißen“, führte Benjamin
Biehl jüngst bei seinem Vortrag vor den Kö-Anliegern aus.
Das neue Gebäude wird zumindest eine Gestalt haben, die offener wirkt als die geschlossene Fassade der Commerzbank, zuvor ein Haus der Dresdner Bank. Diese Offenheit hat auch einen einladenden Charakter, was sich beispielsweise in der Öffnung des Baus an der Ecke Kö/Benrather Straße zeigen wird.
Einige Meter Richtung Norden steht die zweite Großbaustelle an. Die ehemalige Zentrale der Bank HSBC-Trinkaus & Burkhardt wird ebenfalls eine neue Fassade und einen Lichthof erhalten. Dort bleiben 70 Prozent der Struktur erhalten. Man habe keinen komplett fremden Namen für die neue Nutzung einführen wollen, erläuterte Felix Grelck vom Investor Momeni in der gleichen Versammlung. Deswegen wird das Büro- und Geschäftshaus Trinkaus-Karree heißen.
Das ist auch stadtgeschichtlich ein feiner Zug, weil so an die lange Geschichte der Bank Trinkaus & Burkhardt an der Kö erinnert wird. Schon im 19. Jahrhundert stand die Villa der Privatbank am Ende des geschwungenen Verlaufs des Weihers Landskrone – am heutigen Kö-Bogen. HSBC-Trinkaus wollte für kurze Zeit da, wo heute die Libeskind-Bauten stehen, eine mächtige neue Zentrale errichten. Davon nahm man nach einem ersten Wettbewerb dann aber Abstand.
Eines bleibt übrigens erhalten, wie Marco Keller von Signa in der gleichen Runde verriet. Das CarschHaus bleibt das Carsch-Haus, auch wenn es Ende 2024 als Kaufhaus des Westens (KaDeWe) wieder eröffnen soll.
Dass neue Namen keine Selbstläufer sind, weiß die CentrumGruppe. Ihr Ensemble aus dem begrünten Geschäftshaus an der Schadowstraße und dem begrünten Dreiecksgebäude heißt seit der Planungsphase Ingenhoven-Tal nach dem Architekten, der es entworfen hat. So ist es für die meisten Düsseldorfer geblieben, wenngleich mittlerweile der offizielle Name KII ist. Dahinter verbirgt sich kein neuer Berg, sondern die Abkürzung für Kö-Bogen II.