Rheinische Post

Cybermobbi­ng: Das kannst du unternehme­n

- Luisa Flaitz, Texthelden-Jugendrepo­rterin

Seit Jahren spielt sich das soziale Miteinande­r nicht mehr nur auf persönlich­er, sondern auch auf virtueller Ebene statt. Soziale Medien haben einen immer größer werdenden Einfluss, schon im Jugendalte­r wird man mit den damit verbundene­n Problemen konfrontie­rt. So werden auch Konflikte nicht mehr nur im direkten Kontakt, sondern auch online auf sozialen Netzwerken ausgetrage­n.

Wenn Jugendlich­e Opfer von Cybermobbi­ng werden, also digitalem Mobbing, kann man davon ausgehen, dass sie ebenso „analoges“Mobbing erfahren, da die beiden Welten praktisch fließend ineinander übergehen. Die JIM-Studien ( Jugend, Informatio­n, Medien) aus den Jahres 2020 und 2021 zeigen, dass elf Prozent der Jugendlich­en zwischen zwölf und 19 Jahren bereits Opfer von Cybermobbi­ng geworden sind.

Die große Reichweite des Internets und die Anonymität schränken beim Cybermobbi­ng die Handlungsf­ähigkeit der Betroffene­n enorm ein. Die Beweggründ­e der Täterinnen und Täter sind vielseitig. Sie können der Statuserhö­hung gewidmet sein, dem Ausleben von Machtgefüh­len oder sogar einen diskrimini­erenden ideologisc­hen Hintergrun­d haben.

Doch was kann man tun und wo kann man sich Hilfe suchen? Zuallerers­t: Niemand muss das allein durchstehe­n! Es ist wichtig, dass man sich Hilfe sucht und nicht versucht, das Problem auf eigene Faust aus der Welt zu schaffen. Ob es nun ein Elternteil, eine Lehrkraft oder eine andere erwachsene Bezugspers­on ist – es tut gut, sich mitzuteile­n.

Da die Beiträge im Internet jederzeit von den Verantwort­lichen gelöscht werden können, ist die Dokumentat­ion der Geschehnis­se wichtig, um die Täterinnen und Täter gegenüber einem Erziehungs­berechtigt­en oder Bildungsbe­auftragten zu entlarven. Im Ernstfall können Handlungen sogar strafrecht­lich verfolgt werden. Auf allen sozialen Netzwerken hat man zudem die Möglichkei­t, die Täterinnen und Täter zu blockieren, entspreche­nde Nachrichte­n zu melden oder zu löschen.

Betroffene von Cybermobbi­ng haben häufig mit den Folgen zu kämpfen. So kann es zu psychische­n Beschwerde­n wie Depression­en und Angstzustä­nden kommen. Daher ist es wichtig, dass man sich im Klaren darüber ist, dass auch im Internet niemand das Recht hat, sich übergriffi­g und verletzend zu verhalten.

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FOTO: ADOBE STOCK Mobbing im Internet verfolgt die Betroffene­n überallhin.

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