Die „Blauen Samurai“lauern auf die Fehler der Gegner
In der japanischen Auswahl spielen einige bekannte Profis aus der Bundesliga. Wir stellen Deutschlands ersten Gruppengegner bei dieser WM vor.
Das erste Spiel in der Gruppe E muss Deutschland am heutigen Mittwoch gegen Japan bestreiten (14 Uhr/ARD und MagentaTV). Doch auf was für ein Team muss sich die Elf von Bundestrainer Hansi Flick einstellen? Was ist von den „Blauen Samurai“zu erwarten? Und welche Spieler stechen besonders heraus? Die wichtigsten Fakten im Überblick.
Wie haben sich die Japaner für das WM-Turnier in Katar 2022 qualifiziert?
In der Qualifikation löste Japan das WM-Ticket hinter SaudiArabien nur als Zweiter. Als Teil des asiatischen Fußballverbandes (AFC) spielte Japan in der Quali-Gruppe unter anderem gegen Australien, China und den Oman.
Wo steht Japan in der Fifa-Weltrangliste? Aktuell belegt die japanische Fußball-Nationalmannschaft Platz 24 der Fifa-Weltrangliste. Das Team aus dem Land der aufgehenden Sonne gehört zu den Dauerteilnehmern beim wichtigsten Turnier der Welt. Seit dem Jahr 1998 verpasste Japan keine WM-Teilnahme, was allerdings auch mit einer eher schwächeren Konkurrenz auf dem asiatischen Kontinent zusammenhängt. Bei einer WM-Endrunde kam man bislang aber auch nie über das Achtelfinale hinaus. Zuletzt scheiterte man dort im Jahr 2018 gegen Belgien.
Wer ist der japanische Nationaltrainer?
Japans Nationaltrainer Hajime Moriyasu ist in Europa eher ein Unbekannter, da er bislang ausschließlich Teams in Asien trainiert hat. Der 54-Jährige ist seit knapp zweieinhalb Jahren Chefcoach der „Blauen Samurai“. Moriyasu war selber Nationalspieler Japans. Er bestritt 35 Länderspiele für sein Land.
Wer sind die Stars im Team von Deutschlands erstem WM-Gegner?
In den Reihen der japanischen Auswahl gibt es zwar viele Spieler, die sich als Leistungsträger in Europa etabliert haben, jedoch keinen absoluten Top-Star. Das Team von Trainer Moriyasu glänzt eher als Kollektiv.
Ein Auge sollte man jedoch auf Takumi Minamino werfen, der bereits unter Trainer Jürgen Klopp beim FC Liverpool spielte und in diesem Sommer für 15 Millionen Euro zur AS Monaco wechselte.
In der Verteidigung ruhen die Hoffnung der Japaner auf dem Gladbacher Ko Itakura, der lange an einem Innenbandriss im Knie laborierte, aber im letzten Bundesligaspiel vor der WM-Pause am 11. November ein kurzes Comeback für die Fohlen im Spiel gegen Borussia Dortmund gab und nun eine ernsthafte Option für die Startelf gegen Deutschland darstellt.
Welche Spieler kennt man aus der Bundesliga?
Neben Itakura gibt es noch viele weitere japanische Nationalspieler, die derzeit bei einem deutschen Klub in der Ersten oder Zweiten Bundesliga spielen. Kapitän der Mannschaft ist beispielsweise Maya Yoshida (122 Länderspiele), der in der Innenverteidigung des FC Schalke 04 zum Stammpersonal gehört. Auch Daichi Kamada (Eintracht Frankfurt), Ritsu Doan (SC Freiburg), Takuma Asano (VfL Bochum) sowie Wataru Endo und Hiroki Ito (beide VfB Stuttgart) schnüren ihre Schuhe in der Bundesliga. Und auch ein Spieler von Zweitligist Fortuna Düsseldorf steht im japanischen WM-Kader: Mittelfeldmann Ao Tanaka.
Was ist von dem Team bei der WM zu erwarten?
„Japan ist eine Mannschaft, die immer dabei ist. Sie haben viele Spieler, die in der Bundesliga spielen. Von daher haben sie eine hohe Qualität“, sagte Bundestrainer Hansi Flick nach der WMAuslosung im April. Und diese Qualität stellte Japan zuletzt auch unter Beweis, als man Titelkandidat Brasilien in einem Testspiel im Juni mit einer beachtlichen Leistung vor viele Probleme stellte und am Ende nur knapp mit 0:1 verlor.
Die japanische Taktik beruht auf einem schnellen Umschaltspiel über die Außen. Das Team von Trainer Moriyasu tritt dabei als eine extrem disziplinierte Einheit auf und ist bei Fehlern des Gegners sofort hellwach. „Wir wollen bei Ballgewinnen als Team schnelle und vertikale Angriffe spielen“, erklärte der japanische Coach seine Strategie, die ideal gegen Teams mit viel Ballbesitz wie Spanien oder Deutschland funktionieren könnte. Mit einer ähnlichen Taktik hat aktuell auch Union Berlin in der Bundesliga reichlich Erfolg. Schlüsselspieler neben Minamino ist meist der Frankfurter Kamada, der ein enormes Laufpensum an den Tag legt.
Vorteile dürfte die deutsche Elf jedoch bei Standards haben. Nur wenige Spieler im Kader der Japaner sind über 1,80 Meter groß. Gerade bei hohen Flanken wirkt die japanische Defensive recht unsicher.