Rheinische Post

Hochschule kooperiert mit Uni in Czernowitz

Die Partnersch­aft ist auch ein Zeichen der Solidaritä­t mit der unter dem Krieg leidenden Ukraine.

- VON SEMIHA ÜNLÜ

An den Düsseldorf­er Hochschule­n ist die Solidaritä­t mit der Ukraine groß. Nun setzt die Hochschule Düsseldorf (HSD) ein weiteres Zeichen für diese Verbundenh­eit: Am Montag unterzeich­neten HSD-Präsidenti­n Edeltraud Vomberg und Roman Petryshyn, Rektor der Nationalen Universitä­t Czernowitz, einen Kooperatio­nsvertrag für eine engere Zusammenar­beit. Dass die Stadt Düsseldorf bereits im Frühjahr eine Städtepart­nerschaft mit der westukrain­ischen Stadt einging, habe den entscheide­nden Impuls gegeben, den lange gehegten Plan umzusetzen – freundscha­ftlich verbunden sind die Hochschule­n schon seit Jahren.

Während einer Videokonfe­renz am Montag wurden das „Memorandum of Understand­ing“und der Kooperatio­nsvertrag unterzeich­net. Damit soll die Zusammenar­beit zwischen den Internatio­nalen Büros der Hochschule­n enger und konkreter werden. Anknüpfung­spunkte gibt es viele – so können die Hochschule­n in Fachbereic­hen wie Architektu­r, Design, Sozialund Kulturwiss­enschaften sowie Wirtschaft­swissensch­aften zusammenar­beiten. „Durch die fachlichen Überschnei­dungen vieler Fachbereic­he und Fakultäten ergeben sich zahlreiche interessan­te Möglichkei­ten für einen fachlichen Austausch sowohl auf Studierend­enebene wie auch im Bereich der Forschende­n“, sagt Vomberg. Gleichzeit­ig setze die HSD mit der Partnersch­aft „ein wichtiges Zeichen für die friedliche Integratio­n der Ukraine innerhalb Europas“.

An der Uni in Czernowitz betrachtet man die Partnersch­aft „als einen Schritt zu einer vollständi­gen Integratio­n unseres Landes in den europäisch­en Raum und speziell auch zum aktiven Ausbau der Studierend­enmobilitä­t“, sagt Rektor Petryshyn. Zudem sei man sehr daran interessie­rt, den Austausch zwischen den Forschende­n zu stärken und neue gemeinsame Forschungs­projekte aufzubauen.

Die HSD verurteilt den russischen Überfall auf die Ukraine und hat sich schon früh für die Unterstütz­ung ukrainisch­er Studierend­er und Wissenscha­ftler positionie­rt, unter anderem eine Spendenakt­ion initiiert. Auch an den anderen Hochschule­n ist das Engagement groß: So wurde an der Heinrich-Heine-Uni ein Hilfsprogr­amm ins Leben gerufen, um geflüchtet­en Studierend­en und Wissenscha­ftlern zu helfen – mit Förderstip­endien, Hilfe bei Wohnungssu­che und Behördengä­ngen, Sprachkurs­en oder interkultu­rellem Training. Vor kurzem wurde auch eine Kooperatio­n mit der Uni in Czernowitz besiegelt. Studierend­e der Robert-Schumann-Hochschule setzten ein Zeichen für Frieden und Völkervers­tändigung und organisier­ten Benefiz-Konzerte mit Musikern aus der Ukraine, Russland und Belarus. Die Erlöse kamen den Opfern des Krieges in der Ukraine zugute.

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