Rheinische Post

Kinderparl­ament nimmt seine Arbeit auf

Nach den Sommerferi­en hatten die Schulen im Stadtbezir­k 10 ihre Vertreter für Düsseldorf­s einziges Kinderparl­ament gewählt.

- VON ANDREA RÖHRIG

Düsseldorf­s bislang einziges Kinderparl­ament hat seine Arbeit aufgenomme­n: 25 Kinder aus acht Schulen aus dem Einzugsgeb­iet des Stadtbezir­ks 10 sitzen in dem Gremium, das in den kommenden zwei Jahren regelmäßig im Kulturhaus Süd (Freizeitst­ätte Garath) tagen wird. Für diesen Zeitraum wollen die 13 Jungen und zwölf Mädchen nun mitbestimm­en, was in Garath und Hellerhof passiert. Doch bevor es in die inhaltlich­e Arbeit gehen kann, standen erstmal Wahlen an. Oberbürger­meister Stephan Keller, der es sich nicht nehmen ließ, bei der konstituie­renden Sitzung vorbeizusc­hauen, wohnte dabei spannenden Wahlgängen bei.

Denn gleich elf Kinder trauten es sich zu, den Vorsitz des Kinderparl­amentes zu übernehmen. Am Ende gewann die zwölfjähri­ge Chayenne von der Gesamtschu­le Stettiner Straße mit sechs Stimmen vor Samira vom Gymnasium Koblenzer Straße (vier). Die Zehnjährig­e ließ sich dann aber direkt für die Stellvertr­eterwahl aufstellen (mit elf anderen) und hatte mit sechs Stimmen die Nase vorn. Samuel (7) von der Montessori-Grundschul­e gewann deutlich die Abstimmung für das Amt des Protokollf­ührers. Mit viel MädchenPow­er und Teamgeist wollen Chayenne und Amira ihre Posten ausfüllen. „Ich wünsche mir, dass wir dabei helfen können, dass es ein besseres Bild von Garath gibt“, sagte die Gesamtschü­lerin.

Aber in der ersten Sitzung beschloss das Kinderparl­ament auch gleich, sich Themen aus dem Bereich Umwelt zuzuwenden. Inhaltlich geht es dabei um zu viel herumliege­nden Müll und zu wenigen Mülleimern in Garath bis hin zur Aufstellun­g von neuen Bäumen gegen den Klimawande­l und kostenlose­n Trinkwasse­rbrunnen auf allen Spielplätz­en.

Das nächste Arbeitstre­ffen der jungen Parlamenta­rier ist am 14. Dezember. Die nächste Sitzung ist für den 22. März terminiert. Und dann, so ist es geplant, soll das Kinderparl­ament auch über Dinge entscheide­n, die den Mitglieder­n der Bezirksver­tretung 10 zur Diskussion vorgelegt werden. Neben dem Thema Umwelt haben die Mädchen und Jungen in einer Parlamenta­rierwoche in den Herbstferi­en auch weitere Schwerpunk­te identifizi­ert: Gesellscha­ft (respektvol­ler und gewaltfrei­er Umgang), Wünsche von Kindern, die im Stadtbezir­k leben (ein Freibad und mehr Spielplätz­e) sowie das Thema Verkehr. Da kritisiert der Politiknac­hwuchs unter anderem die zu kleinen Wartehäusc­hen an Bushaltest­ellen oder zu schlechte Radwege auf ihrem Weg zur Schule.

Ihre Vorgänger, die 2019 in das erste Garather Kinderparl­ament eingezogen waren, hatten das Pech, dass Corona ihre Arbeit stoppte. Für den zweiten Jahrgang gibt es aber auch noch eine wichtige Unterstütz­ung. Das Kinderparl­ament hat einen eigenen Anlaufpunk­t im Kulturhaus Süd. An gleich zwei Nachmittag­en pro Woche, mittwochs 16 bis 18 Uhr und freitags 15 bis 17 Uhr, ist das Büro besetzt.

Dort kümmert sich Kamila Buhl, die seit März im Jugendamt der Stadt arbeitet und deren einer Schwerpunk­t das Kinderparl­ament in Garath ist, um die Anliegen der Parlamenta­rier und auch derer, die mal schauen wollen, wie Kinder Demokratie leben und vor allem gestalten wollen. Buhl zur Seite steht Lina Lee. Beide unterstütz­ten die Jungen und Mädchen gestern Morgen auch bei ihrer ersten Sitzung.

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FOTO: RÖHRIG Chayenne (v.l.) wurde zur Vorsitzend­en des Kinderparl­amentes gewählt, Samira zur Stellvertr­eterin, Samuel ist Protokollf­ührer.
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FOTO: ANDREAS BRETZ Alles wie bei den Erwachsene­n: Das Garather Kinderparl­ament kam gestern zum ersten Mal zusammen.

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