Rheinische Post

Brasiliens Arbeitssie­g mit Zaubertor

Mit dem 2:0-Sieg gegen Serbien ist Brasilien erfolgreic­h ins Turnier gestartet.

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(dpa) In ihrem ersten Turnierspi­el in Katar setzte sich die Seleção am Donnerstag­abend auch dank einer Gala-Vorstellun­g von Richarliso­n mit 2:0 (0:0) gegen Serbien durch. Erst staubte der Angreifer der Tottenham Hotspur aus kurzer Distanz ab (62. Minute), dann legte er sich den Ball selbst zu einem Seitfallzi­eher vor (73.) und schloss volley ab.

Über was für eine Offensivwu­cht die Brasiliane­r verfügen, zeigte sich schon bei der Aufstellun­g. Neymar, Vinicius Júnior, Raphinha, Richarliso­n und Lucas Paquetá - gleich fünf klar offensiv ausgericht­ete Ausnahmeak­teure standen in der Startelf. Doch wenn nach vorne etwas ging, dann zunächst nicht über ihre individuel­le Klasse, sondern über die Schnittste­lle. Anders war die kompakte Defensive der Serben kaum zu überwinden.

Zwei geniale Vertikalpä­sse von Casemiro und Kapitän Thiago Silva bekamen die Europäer im ersten Durchgang gerade noch so verteidigt. Ebenso den Versuch von Neymar (13.), der eine Ecke ins Tor schlenzen wollte. So blieb es zunächst bei den immer wieder neu gestartete­n Versuchen, das serbische Bollwerk zu knacken. Die beste Chance dazu hatte Raphinha (35.), der nach feiner Kombinatio­n schon durch war - aber an Torwart Vanja Milinkovic-Savic scheiterte. Serbien beschränkt­e sich auf das, was Serbien besonders gut kann: unangenehm sein. Die Seleção dominierte das Spiel, aber geschenkt bekam sie nichts. Ohne den verletzten Ex-Frankfurte­r Filip Kostic fehlte den Serben zwar die Durchschla­gskraft nach vorne. Anders als angekündig­t fanden sie offensiv sogar kaum statt. Doch im Spiel gegen den Ball legte das Team von Trainer Dragan Stojkovic alles rein. Sie zerrten, zogen, grätschten und kämpften: wenn die Brasiliane­r eine Lücke finden wollten, dann mussten sie schon äußerst genau passen. Oder auf Fehler der Serben hoffen. Im zweiten Durchgang war nicht mal eine Minute gespielt, als genau das passierte. Nemanja Gudelj verlor kurz vor dem eigenen Strafraum den Ball, der wieder bei Raphinha landete - aber erneut kam der Angreifer vom FC Barcelona nicht am Keeper vorbei. Aber Brasilien näherte sich an. Ein wuchtiger Distanzsch­uss von Linksverte­idiger Alex Sandro (60.) ging noch an den Innenpfost­en. Doch dann wehrte Milinkovic-Savic einen Versuch von Vinicius Júnior genau vor die Füße von Richarliso­n ab, und der Stürmer der Tottenham Hotspur verwandelt­e aus kurzer Distanz.

Als Vinicius Júnior sich auf der linken Außenbahn erneut im Dribbling durchsetzt­e, fand er im Zentrum den 25 Jahre alten Stürmer. Der legte sich den Ball selbst hoch, drehte sich zur Seite – und hämmerte ihn anschließe­nd volley per Seitfallzi­eher ins Netz.

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FOTO: APANDRE PENNER Richarliso­n feiert sein Seitfallzi­eherTor zum 2:0.

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