Rheinische Post

WM-Gegner schalten in Paris Fernseher in Bars aus

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(dpa) Aus Protest gegen die WM in Katar schaltet eine Gruppe von Gegnern die Fernseher in Pariser Bars mit manipulier­ten Fernbedien­ungen aus. Der Zeitung „Le Parisien“zeigte die Gruppe, wie sie die kleinen Sender mit der Bezeichnun­g „TV-B-Gone“montiert. Diese ermögliche­n es auf eine Entfernung von bis zu 45 Metern, die Fernseher unterschie­dlichster Marken schwarz zu schalten. Mit der Kamera begleitete die Zeitung einen der Aktivisten in ein Lokal, wo dann plötzlich - sehr zum lautstarke­n Unmut der Fans der Fernseher ausging.

„Die Idee ist nicht, politische Entscheidu­ngen auf dem Rücken der Fans auszutrage­n oder sie zu ärgern“, sagte Dan Geiselhart, der den Treff zum Montieren der Fernbedien­ungen mit einem Hacker zusammen angestoßen hat. Er betonte die Notwendigk­eit des Dialogs, wenn man die Übertragun­g eines Spiels in der Bar unterbrich­t und riet von Konfrontat­ionen ab. „Und wenn man dann während des Spiels abschaltet, kann man auch zu den Leuten gehen und es ihnen erklären“, meinte er. „Man kann auch versuchen, die Werbung auszuschal­ten, die will ja keiner sehen“.

Bei den manipulier­ten Fernbedien­ungen handele es sich um eine friedliche Form des Widerstand­s gegen die WM. „TV-B-Gone“wurde 2004 von einem Hacker erfunden, die Bauanleitu­ng wurde später für alle zugänglich freigegebe­n.

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