Mit Sprache Brücken bauen
Der chinesische Generalkonsul Du Chunguo besuchte die Realschule in Oberkassel.
Mit viel Gestik tragen die chinesischen Grundschüler ein Lied vor. Sie beweisen dem chinesischen Generalkonsul Du Chunguo, was sie im Chinesisch-Unterricht gelernt haben. Und der ist voller Lob. „Die Schüler sprechen und singen fließend Chinesisch“, betont er beim Besuch der CarlBenz-Realschule.
Im Februar 2021 startete an der Oberkasseler Schule erstmals der herkunftssprachliche Unterricht Chinesisch (HSU). Zunächst wurde er mit 80 Schülern eingerichtet. Seitdem stieg die Zahl der Anmeldungen stetig. Aktuell sind es 214 Schüler und Schülerinnen. Regierungsschuldirektorin Anke Dessel ist beeindruckt. „Es ist bemerkenswert, was Sie in dieser kurzen Zeit entwickelt haben. Das ist Pionierarbeit. Sie unterrichten mit zwei Lehrkräften über 200 Schüler“, sagt sie. Aber auch die Schüler seien bewundernswert. „Sie lernen freiwillig fünf Stunden die Woche zusätzlich ihre Heimatsprache.“
Die chinesischen Schüler bleiben aber nicht immer unter sich. In gemeinsamen Projekten, die sich überwiegend mit dem Thema Nachhaltigkeit beschäftigen, findet ein reger Austausch mit den Realschülern statt. Dieser ist es auch, der Schulleiterin Bettina Peiffer und dem Generalkonsul Hoffnung gibt, die globalen Herausforderungen der Zukunft bewältigen zu können. „Kinder mit chinesischer Herkunft lernen ihre Heimatsprache und machen sich mit der eigenen Kultur vertraut. So werden sie von ihren Lehrern zu Botschaftern gemacht, die ihre Kultur in Deutschland weitervermitteln und Brücken zwischen den Ländern bauen können. Gleichzeitig wünsche ich mir, dass die chinesischen Kinder die deutsche Kultur nach China tragen und dort zu deren Verständnis beitragen“, so der Generalkonsul.