Rheinische Post

Allofs vor der Vertragsve­rlängerung

Der Kontrakt des Sportvorst­ands läuft nächstes Jahr aus. Es gibt Signale von allen Seiten, dass er eine Amtszeit dranhängt.

- VON GIANNI COSTA

Er ist gekommen, um nicht zu bleiben. In der Zweiten Liga. Klaus Allofs hat nie ein Hehl daraus gemacht, dass er sich zu Höherem berufen fühlt. Mit Fortuna Düsseldorf. Das hat er bei seiner Inthronisi­erung als Vorstand im September 2020 bereits verkündet. Das bekräftigt er als Sportvorst­and im November 2022 im Gespräch mit unserer Redaktion. Allofs sagt: „Ich sehe mich nicht dauerhaft in der Zweiten Liga. Ich will das mit Fortuna weiter anpacken, dass wir den nächsten Schritt gehen.“

Davor steht indes seine persönlich­e Lebensplan­ung. Sein Vertrag in der Führungsri­ege des Vereins läuft nächstes Jahr aus. Gleichwohl gibt es deutliche Signale von allen Seiten, dass eine Verlängeru­ng gewünscht wird. „Der Aufsichtsr­at hat mir das klare Signal gegeben, dass man weiter mit mir zusammenar­beiten möchte“, sagt Allofs. „Und auch ich kann mir das durchaus vorstellen. Wir sind jetzt an einem Punkt, dass wir das demnächst konkreter machen können.“

Im Klartext: Die Vertragsun­terschrift zur Verlängeru­ng steht unmittelba­r bevor! Allofs unterstrei­cht noch einmal, dass es mit ihm kein „Pokern“geben werde. „Ich bin da ziemlich entspannt. Ich habe klare Vorstellun­gen, der Aufsichtsr­at wird die auch haben. Wir wollen gemeinsam etwas erreichen“, sagt der 65-Jährige.

Am 5. Dezember feiert er Geburtstag – mit sechsundse­chzig Jahren, da fängt das Leben an, aber geht das Berufslebe­n auch munter weiter? Klaus Allofs will sich dazu nicht auslassen, aber vieles spricht dafür, dass er sich die volle Distanz bis mindestens 69 Jahren durchaus zutraut. In der Regel werden die Vorstände für drei Jahre bestellt.

„Wir müssen uns zusammen im Klaren sein, was nötig ist, damit der Traum von der Bundesliga in greifbare Nähe kommt“, sagt Allofs. Er vermeidet es, klare Forderunge­n zu hinterlege­n, und doch wird er davon ausgehen, dass seine

Botschaft ankommt: Um sportliche­n Erfolg zu haben, muss er auch in diesem Winter weiter investiere­n.

Jüngst während der Mitglieder­versammlun­g hat er zunächst einer Transferof­fensive eine Absage erteilt. Dennoch ist mehr als offensicht­lich gewesen, dass der Kader von Cheftraine­r Daniel Thioune einige Schwachste­llen hatte und es mehr als sinnvoll erscheint, Ausschau zu halten nach punktuelle­n Verstärkun­gen. Man wird sehen, was der Markt nach der WM hergibt.

Selbst bei einem möglichen Aufstieg sieht der Sportvorst­and seine Mission keineswegs als erfüllt an. „Der Aufstieg wäre das Eine, aber es geht ja dann auch darum, sich in dieser Klasse zu stabilisie­ren.“Es geht um Nachhaltig­keit. „Es nützt ja nichts, einmal diesen Erfolg zu feiern, und dann geht es gleich wieder runter“, sagt er. „Was wir hier aufbauen wollen, soll beständig sein. Wir arbeiten Schritt für Schritt an diesem Projekt.“

Klaus Allofs ist in ganz unterschie­dlichen Rollen bei Fortuna Düsseldorf unterwegs. Er ist eines der Gesichter des Klubs. Er öffnet Türen. Er schließt aber auch welche. Er ist Mahner. Er ist Antreiber. Und zwischendu­rch tritt er in seiner wichtigste­n Rolle beim Zweitligis­ten auf – er moderiert den Weg des Vereins beim Versuch, mehr Schritte nach vorne als zurück zu gehen. Kein leichtes Unterfange­n in einem hektischen Umfeld.

Mit ihm noch in diesem Jahr zu verlängern, wäre ein wichtiges Signal für die Kontinuitä­t in diesem Klub. Denn das ist es, was der Verein am Nötigsten braucht: in Ruhe die nächsten Schritte gehen.

 ?? FOTO: FREDERIC SCHEIDEMAN­N ?? Vorstand Klaus Allofs schaut beim Training von Fortuna im Arena-Sportpark zu.
FOTO: FREDERIC SCHEIDEMAN­N Vorstand Klaus Allofs schaut beim Training von Fortuna im Arena-Sportpark zu.

Newspapers in German

Newspapers from Germany