Rheinische Post

U23 mit Licht und Schatten in der ersten Saisonhälf­te

- VON TOBIAS DINKELBORG

22 Zähler schmücken das Konto der U23, und mit dieser Ausbeute belegt sie nach 17 Partien den zehnten Platz. Der Vorsprung auf den ersten Abstiegspl­atz beträgt nur drei Punkte, weil die Liga in dieser Saison so ausgeglich­en ist wie lange nicht mehr. Trainer Nico Michaty zieht vor den letzten beiden Partien des Jahres dennoch ein verhältnis­mäßig positives Zwischenfa­zit. „Wenn man die Hinrunde sieht, mit welchen Schwierigk­eiten wir zu kämpfen hatten, ist das absolut in Ordnung“, betont er im Hinblick auf teils großes Verletzung­spech und kontinuier­liche Abstellung­en von Stammspiel­ern zu den Profis.

Was war positiv? Eine längere Durststrec­ke erlaubte sich die U23 nicht. Spätestens nach zwei sieglosen Partien heimste sie wieder drei Punkte ein. Besonders beeindruck­end war der Zwischensp­urt mit den Auswärtser­folgen in Kaan-Marienborn (3:1), Düren (2:0) und bei Fortuna Köln (4:1). Diese Serie startete die Michaty-Truppe just nach zwei völlig verkorkste­n Auftritten in Rödinghaus­en (1:4) und gegen die U23 des FC Schalke 04 (2:4).

Was war negativ?

Ganz klar: die zu große Zahl selbstvers­chuldeter und überflüssi­ger Niederlage­n, die aus einer grotesken Chancenver­wertung resultiert­e. Auch in der Defensive drückte der Schuh phasenweis­e enorm: In vier Partien kassierten die

Flingerner vier Gegentore oder mehr – gegen Münster waren es sogar sechs. Nur Wattensche­id und Bocholt haben eine schlechter­e Verteidigu­ng.

Wer hat überrascht?

Nicht nur überrascht, sondern auch überzeugt hat Maxim Schröder. Einziges Problem: Der Sommerzuga­ng aus Münster absolviert­e verletzung­sbedingt gerade einmal sechs von 17 Hinrunden-Spielen. Allerdings steuerte er durchschni­ttlich in jeder Partie ein Tor oder eine Vorlage bei: Sechs Scorerpunk­te (drei Treffer, drei Assists) weist seine Bilanz aus. Vor allem die Standards des 19-Jährigen entpuppten sich als Waffe. Einen guten Eindruck hinterließ auch Soufiane El-Faouzi, der im zentralen Mittelfeld nicht nur als Ballerober­er auftrat, sondern auch Abwehr und Angriff miteinande­r verband und an fünf Toren beteiligt war.

Worauf lässt sich aufbauen?

Auf Spielanlag­e und -ausrichtun­g. Zwischenze­itlich hatte die U23 ihre fußballeri­sche Identität - das schnelle, temporeich­e und schnörkell­ose Spiel nach vorne – verloren. Doch gerade in den vergangene­n Partien (auch in den ersten 60 Minuten der Begegnung in Wattensche­id) zeichnete sich die Michaty-Elf wieder durch ihr Umschaltve­rhalten aus. Zudem sind 22 Punkte zur Hälfte der Saison eine solide Basis, um den Klassenerh­alt zu erreichen – vorausgese­tzt, die U23 lässt nicht wieder wie in der Rückrunde der vergangene­n Spielzeit massiv Federn.

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