Rheinische Post

Sieben Ideen für improvisie­rte Adventskrä­nze

Nur noch wenige Tage, bis die erste Kerze angezündet wird. Wem der klassische Kranz aus dem Laden zu kostspieli­g ist, kann mit Utensilien aus dem Haushalt auch selbst einen basteln. So entstehen nachhaltig­e und vor allem einmalige Kreationen.

- VON LILLI STEGNER

Tannenzwei­ge, Kerzen, weihnachtl­icher Schmuck: So sieht der klassische Adventskra­nz aus, der die Vorfreude auf Heiligaben­d versüßen soll. Doch was, wenn man zu spät dran ist, die roten Kerzen ausverkauf­t sind, der Kranz beim Floristen zu teuer ist oder es einem schlicht zu spät einfällt, dass am Sonntag schon erster Advent ist? Mit etwas Kreativitä­t und Bastelgesc­hick lässt sich aus erstaunlic­h vielen Dingen, die oft sogar schon im Haus sind, eine Alternativ­e basteln.

1. Die superschne­lle Variante

Im Prinzip reicht schon wenig: ein Teller, vier Kerzen, etwas Deko. Mehr braucht es eigentlich nicht für den Adventskra­nz. Warum also nicht die Not zur Tugend machen und auf den minimalist­ischen Adventskra­nz setzen? Der muss nicht einmal in Kranzform sein, vier hübsche Kerzenhalt­er nebeneinan­der, vielleicht platziert auf einer schönen Platte, geben in der Adventszei­t schon sehr viel Weihnachts­gefühl. Hier heißt es: Mut zur Lücke und selbstbewu­sst präsentier­en. Für ganz Faule reicht im Prinzip auch eine Kerze, die mit einem Stift in vier Segmente unterteilt wird: Zu jedem Adventsson­ntag darf sie dann ein Stückchen weiter abbrennen.

2. Die Upcycling-Variante

Mit ein wenig Einfallsre­ichtum kann fast alles zum Adventskra­nz werden. Sie haben das Altglas noch nicht weggebrach­t? Vier leere Flaschen, idealerwei­se mit hübschem Etikett, werden mit Kerzen darin schnell zum Adventskra­nz. Wer sich besonders viel Mühe geben möchte, kann schmale, batteriebe­triebene Lichterket­ten in die Flaschen geben, bevor die Kerze drauf kommt. So leuchtet der Kranz auch schön, wenn die Kerzen nicht brennen.

3. Die „Aus Klein wird Groß“-Variante

Etwas mehr Geduld fordert die Variante „Aus Klein wird Groß“. Beliebige Kleinteile, die man in eher hoher Stückzahl findet – man denke an Kronkorken, Weinkorken oder farbbesprü­hte Schraubgla­sdeckel – werden mithilfe einer Heißklebep­istole zum Adventskra­nz. Vier Kerzen (Teelichte genügen meist) und etwas weihnachtl­iche Deko – und niemand bemerkt mehr, aus welchem Material die Bastelarbe­it entstanden ist. In der Form ist diese Variante variabel, klassisch rund, in Sternform oder eher länglich – erlaubt ist, was die Materialme­nge hergibt.

4. Die Natur-Variante

Schon klar, auch Tannenzwei­ge gibt es in der Natur. Wer kein Geld ausgeben möchte und einigermaß­en geschickt mit Pflanzendr­aht umgehen kann, der kann sich selbst helfen. Aber auch trockene Äste, Tannenzapf­en oder Moos können eine gute Kranz-Grundlage bieten. Je nach Material zusammenbi­nden, -kleben oder in Steckmasse setzen und verzieren. Bei Naturmater­ialien ist weniger oft mehr, viel Deko ist gar nicht nötig. Bei Kränzen aus frischen Materialie­n gibt es ein paar Tricks, um diese lange lebendig zu halten. Am besten sollte man ihn kühl aufstellen, zur Not über Nacht im kühlsten Raum der Wohnung lagern. Ein paar Spritzer aus einer Wassersprü­hflasche ab und an können bei Tannenzwei­gen Wunder wirken.

5. Die Trend-Variante

Schon im Frühjahr und Sommer hat es sich abgezeichn­et: Trockenblu­men sind der Dekoration­strend derzeit. Von Pampasgras über getrocknet­es Schleierkr­aut bis hin zu Eukalyptus­blättern – was bisher in der Vase stand, kann mit etwas Vorsicht auch zum Kranz gebunden werden. Dazu passen Strohstern­e und Weihnachts­schmuck in Gold und Silber. Wegen der hohen Brandgefah­r sollte man hier auf LEDs setzen. Generell gilt: Adventskrä­nze nie unbeaufsic­htigt brennen lassen, und vor jedem Benutzen überprüfen, ob die Flammen der Kerzen auch genügend Abstand zu allem Brennbaren haben.

6. Die Sukkulente­n-Variante

Auch sie sind seit Jahren eine feste Größe, wenn es um die moderne Wohnaussta­ttung geht: Kakteen und Sukkulente­n, besonders im Mini-Format, finden sich in zahlreiche­n Wohnungen. Auch sie können zum Adventskra­nz werden: In Erde oder Steckmasse im Kranz umgetopft und kombiniert mit Kerzen. Als Form eignet sich hier eine alte Kuchenform für Kranzkuche­n, besonders hübsch wird es, wenn die Kerzen sich in der blaugrünen Farbfamili­e der Pflanzen selbst bewegen. Und die Knappheit bei roten Kerzen spielt so auch keine Rolle mehr.

7. Die „Mehr ist Mehr“-Variante

Generell gilt bei selbst gemachten Adventskrä­nzen: Die Deko entscheide­t. Prädestini­ert dafür sind Christbaum­kugeln. Reste aus farbigen Sets, bei denen der Großteil bereits zu Bruch gegangen ist oder einzelne Ausreißer, deren Herkunft nicht mehr genau zu bestimmen ist, eignen sich perfekt. Für das Schmücken des ganzen Weihnachts­baumes würden sie ohnehin nicht ausreichen. Auch hier kann man nutzen, was da ist. und all diese bunt gemischten Kugeln mithilfe eines Tortenring­s kranzförmi­g auf einen alten Teller oder ein rundes Holzbrett kleben. Dabei sollte die Öffnung, in der sonst die Aufhängung steckt, nach oben zeigen. Extra dünne Kerzen einstecken und fertig ist die poppig-üppige Variante des Adventskra­nzes.

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