Günstige Zeiten für Privatmärkte
Das volatile Marktumfeld stellt Anleger in diesem Jahr vor große Herausforderungen. Andreas Bretschneider, Leiter der UBS Niederlassung in Düsseldorf, erklärt im Interview, welche Chancen Privatmärkte in den aktuellen Zeiten bereithalten und weshalb Immob
Herr Bretschneider, 2022 war ein bewegtes Jahr. Wie nehmen Sie die Stimmung an den Märkten wahr? Andreas Bretschneider Das laufende Jahr war zweifellos schwierig für Anleger. Zu Beginn hofften wir noch auf den Aufschwung nach Corona und dachten, mit den neuen Impfstoffen bald zum New Normal zurückkehren zu können. Doch diese An
nahme erwies sich als verfrüht. Russlands Krieg in der Ukraine brachte unsere Welt kurz darauf erneut aus dem Gleichgewicht. Eine immer hartnäckigere Inflation, die Energiekrise in Europa und Chinas stotternde Erholung sorgten für eine hohe Marktvolatilität, die Zinserwartungen stiegen deutlich an und die Aktienkurse gerieten massiv unter Druck.
Unseren Anlegern bereitet dies Sorgen – das spüren wir hier im Rheinland, aber auch weltweit in den Portfolios unserer Kunden. Dabei gibt es durchaus Möglichkeiten, trotz hoher Volatilität und Inflation aussichtsreiche Portfolios zu konstruieren.
Was können Anleger tun, sollten die Märkte noch weiter abrutschen?
Bretschneider Nun, an der Börse geht es nicht immer aufwärts. Auch zwischenzeitliche Rückschläge gehören dazu. Daher gilt gerade bei hoher Marktvolatilität: Investiert bleiben, breit und global diversifizieren und besonders den Blick abseits der Börsen wagen. Denn wer nur auf gelistete Aktien setzt, verpasst mitunter Opportunitäten. Hierbei spielen Private Marktes eine wichtige Rolle. Unter diesen Begriff fassen wir Private Equity, Private Debt, aber auch Infrastruktur und Immobilien. Meine Überzeugung ist, dass diese Anlagen in einem breit diversifizierten Portfolio vertreten sein müssen. Unsere Empfehlung ist dabei, etwa 20 Prozent der liquiden Assets in Alternative Anlagen umzuwandeln.
Welche Vorteile bieten Privatmärkte aus Anlegersicht?
Bretschneider Privatmarktanlagen haben in den letzten Jahren stark an Bedeutung gewonnen. Gerade in Deutschland ist das Thema ein nachhaltiger Trend geworden. Sie bieten eine Kombination aus hohen potenziellen Renditen, langfristigem Fokus und Zugang zu innovativen und wachstumsstarken Unternehmen. Denn Sie dürfen nicht vergessen: Gerade einmal zwei Prozent aller Unternehmen weltweit sind überhaupt an einer Börse gelistet. Für Anleger, die ihr Kapital auf längere Zeit binden und mit den Risiken einer geringeren Liquidität umgehen können, bietet Private Equity zusätzliche Renditechancen. Aber auch für Real Estate ist die Zeit derzeit günstig. Mit Investitionen in Immobilien oder in Infrastruktur lässt sich der Druck infolge der steigenden Inflation und der nach oben tendierenden Zinssätze abmildern.
Worauf kommt es bei Immobilieninvestments grundsätzlich an?
Bretschneider Naturgemäß sind Anleger in Immobilien investiert, die sich in Deutschland befinden – zum Beispiel in Privatimmobilien oder Objekte im Firmenbestand. Daraus ergibt sich ein gewisser Überhang im Heimatmarkt. Um diesen auszugleichen, gilt es, das Real-Estate-Portfolio global breit zu streuen. Ebenso sollten sich strukturelle Trends wiederfinden – zum Beispiel das überdurchschnittliche Wachstum in Gesundheit oder Logistik. Mit dem Immobilienbestand im Heimatmarkt lassen sich diese Trends oft nicht ausreichend abbilden. Vielmehr braucht es Zugang zu global diversifizierten Immobilienanlagen mit institutioneller Qualität. Durch eine exklusive Partnerschaft mit Invesco Real Estate können wir bei UBS unseren Kunden diesen Zugang bieten. Unsere Spezialisten unterstützen gezielt dabei, global die richtigen Immobilien auszuwählen und die Marktmeinung unseres Chief Investment Offices mit in das Portfolio einfließen zu lassen.
Worin unterscheidet sich die Strategie der UBS im Real-Estate-Segment von anderen Angeboten? Bretschneider Unser Fokus liegt darauf, Privatkunden ein globales Investment in Immobilien zu ermöglichen, das auf die hohen Investitionssummen eines Einzelinvestors verzichtet. Anders als bei klassischen institutionellen Immobilienfonds mit Investitionszeiträumen über mehrere Jahre dürfen unsere Kunden zudem mit einer regelmäßigen Liquidität rechnen. Anleger können monatlich investieren und ihre Anteile unter gewissen Voraussetzungen ebenso monatlich wieder verkaufen. Wer mehr erfahren möchte, ist herzlich zu einem Gespräch bei uns in der Kasernenstraße eingeladen.