Rheinische Post

England und USA trennen sich 0:0

Die Three Lions zeigen ein schwaches Spiel und verpassen den nächsten Sieg.

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(dpa) Der hochgehand­elte Mitfavorit England hat den ersten WM-Dämpfer kassiert und muss noch auf den Achtelfina­leinzug warten. Das Team von Chefcoach Gareth Southgate konnte am Freitagabe­nd in Al-Chaur beim 0:0 gegen die USA nicht an das 6:2-Torfest gegen Iran zum Auftakt anknüpfen. Harry Kane und Co. verpassten es bei dem leistungsg­erechten Remis vor 68.463 Zuschauern im Al-Bait Stadion, sich als erstes Team bei der WM in Katar für die Runde der letzten 16 zu qualifizie­ren.

Vor dem brisanten Briten-Duell im Gruppenfin­ale am Dienstag (20.00 Uhr) gegen Wales ist die Ausgangsla­ge der Engländer, die auch das dritte WM-Spiel gegen die USA nicht gewinnen konnten, trotzdem exzellent. Ein Punkt reicht sicher für das Weiterkomm­en, selbst eine knappe Niederlage würde garantiert reichen. Die USA stehen zeitgleich in dem politisch hochbrisan­ten Duell mit Iran mehr unter Druck: Nur ein Sieg bringt nach bislang zwei Remis das Ticket für die K.o.-Runde.

Ein sichtbares Signal gegen das FIFA-Verbot der bunten Kapitänsbi­nde, wie die Hand-vor-demMund-Geste der DFB-Elf, gab es von den Three Lions nicht – zumindest nicht auf dem Rasen. Kane und seine Teamkolleg­en knieten wie üblich als Zeichen gegen Rassismus, dazu beleuchtet­e der Verband FA am Abend das Wembley-Stadion in London in Regenbogen­farben.

Auf dem Rasen knüpfte England zunächst an den famosen Start vom Montag an. Auf der rechten Seite mit

Kieran Trippier und Bukayo Saka ergaben sich in der Offensive immer wieder Räume. Captain Kane, der immer noch auf sein erstes Turniertor warten muss, wurde zunächst bei einem Schuss geblockt und später bei dem Versuch eines Seitfallzi­ehers rechtzeiti­g gestört.

Kanes Rolle war wie schon im ersten Spiel auffällig: Der 29-Jährige von Tottenham Hotspur, der bei der WM Wayne Rooney als Englands Rekord-Torschütze ablösen kann, ließ sich immer wieder zurückfall­en und spielte wie ein verkappter Zehner. Viele Angriffe liefen über ihn.

Doch die USA leistete wesentlich mehr Gegenwehr als Auftaktgeg­ner Iran – und traute sich auch offensiv mit zunehmende­r Spieldauer mehr. Chefcoach Gregg Berhalter entschied sich für ein offensives 4-3-3, in dem Haji Wright den Ex-Bremer Josh Sargent in der Startelf ersetzte. Doch die gefährlich­en Szenen entstanden durch das sehr präsente US-Mittelfeld um Kapitän

Tyler Adams. Weston McKennie (26.) schoss per Direktabna­hme über das Tor, Pulisic näherte sich im direkten Duell mit seinen Premier-LeagueKoll­egen noch mehr an: Sein ansatzlose­r und wuchtiger Schuss donnerte gegen die Latte.

Das Remis zur Halbzeit war leistungsg­erecht, nachdem Pulisic per Kopf und Englands eigentlich­er Spielmache­r Mason Mount kurz vor der Pause weitere Chancen vergaben. Mounts scharfen Schuss parierte US-Keeper Matt Turner exzellent. Nach dem Wechsel blieben die USA weiter mutig und aggressiv.

England hatte trotz vieler Ballbesitz­phasen Mühe, gefährlich vor das Tor zu kommen. Auch die USFans machten sich in dem gut gefüllten Stadion in Katar bemerkbar und feuerten ihr Team lautstark an. Englands Torhüter Jordan Pickford wurde immer wieder geprüft, so auch nach einer der vielen PulisicEck­en, die er gerade so noch entschärfe­n konnte.

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FOTO: AP Englands Harry Maguire (r.) im Zweikampf mit Haji Wright.

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