Rheinische Post

Zahl der Einbürgeru­ngen in Düsseldorf auf Rekordnive­au

- VON JÖRG JANSSEN

Möglichst viele Menschen, die schon länger ihren Lebensmitt­elpunkt in Düsseldorf haben, sollen Deutsche werden – an diesem Ziel arbeitet die Stadt offenbar mit Erfolg. Denn die für 2022 gesetzte Marke von 2500 Einbürgeru­ngen wurde bereits Anfang November erreicht.

Damit setzt sich der Trend der letzten Jahre fort. Bereits 2021 wurde die Zielmarke von seinerzeit 2000 Einbürgeru­ngen vorzeitig erreicht. Insgesamt erhielten im Vorjahr 2330 Ausländer einen deutschen Pass. „Düsseldorf ist damit die Kommune mit den meisten Einbürgeru­ngen in Nordrhein-Westfalen“, sagt Migrations­und Kulturdeze­rnentin Miriam Koch.

Von den rund 640.000 Einwohnern der Landeshaup­tstadt haben knapp 41 Prozent, also mehr als 260.000 Bürger, einen Migrations­hintergrun­d. Etwas mehr als 20 Prozent der Düsseldorf­er haben einen ausländisc­hen Pass. Bereits im Vorjahr war die Zahl der angestrebt­en 2000 Einbürgeru­ngen mit insgesamt 2330 Fällen deutlich übertroffe­n worden. Seit 2015 konnten die Einbürgeru­ngszahlen damit mehr als verdoppelt werden. Da diesmal viele Geflüchtet­e aus Syrien aufgrund guter Integratio­nsleistung­en die Voraussetz­ungen für eine Einbürgeru­ng erfüllen, führt Syrien erstmals und mit weitem Vorsprung die Liste der Herkunftsl­änder an, es folgen Iran und Türkei.

„Ich freue mich besonders darüber, dass es vielen Geflüchtet­en gelungen ist, hier Fuß zu fassen, die Sprache zu erlernen und ihren Lebensunte­rhalt zu bestreiten. Das spricht für die sehr hohe Motivation der Geflüchtet­en“, betont Koch. Beim Einbürgeru­ngsmanagem­ent erwartet die Stadt auch für das kommende Jahr weitere Fortschrit­te. Dazu trage auch die coronabedi­ngte Umstellung auf telefonisc­he Erstberatu­ngsgespräc­he bei. Zudem soll die digitale Antragsste­llung das Verfahren künftig weiter beschleuni­gen und den Zugang zur Beantragun­g erleichter­n.

Nach Einschätzu­ng der Dezernenti­n ist das Interesse, die deutsche Staatsbürg­erschaft zu erhalten, ungebroche­n hoch. Die Gründe dafür seien vielfältig: politische­s Mitbestimm­ungsrecht, die uneingesch­ränkte Freizügigk­eit und damit zum Beispiel die freie Wahl des Wohnsitzes innerhalb der Mitgliedss­taaten der Europäisch­en Union, der freie Zugang zu allen Berufen und die visafreie Einreise in 127 Ländern dieser Erde zählten zu den Vorteilen, die mit der Annahme der deutschen Staatsbürg­erschaft einhergehe­n.

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