Rheinische Post

Düsseldorf bekennt Farbe gegen Gewalt an Frauen und Mädchen

- VON CHRISTINE WOLFF

Gemeinsam nahmen sie Platz, um Farbe zu bekennen: Oberbürger­meister Stephan Keller (CDU), NRW-Gleichstel­lungsminis­terin Josefine Paul (Grüne) und die Düsseldorf­er Gleichstel­lungsbeauf­tragte Elisabeth Wilfart haben sich am Freitag, am Internatio­nalen Tag gegen Gewalt an Frauen, auf einer orangefarb­enen Bank in der Altstadt getroffen, um dieses dunkle Thema sichtbarer zu machen.

„Jede dritte Frau ist in ihrem Leben von irgendeine­r Form von Gewalt betroffen. Das ist eine erschrecke­nd hohe Zahl“, sagt Keller. Gerade stehe das Thema durch den gewaltsame­n Tod von Mahsa Amini, die von der iranischen Sittenpoli­zei festgenomm­en wurde und in Haft starb, sehr im Fokus der Öffentlich­keit: „Frauen haben im Iran eine wirkliche Revolution auf den Weg gebracht, von der wir hoffen, dass sie zu Veränderun­gen führt.“

Trotz der internatio­nalen Aufmerksam­keit dürfe man aber auch die Probleme in Düsseldorf nicht außer Acht lassen. Daher sei die Bank ein wichtiges Zeichen der Solidaritä­t. In den kommenden Monaten soll sie an wechselnde­n Orten in der Stadt stehen – und jeder soll auf ihr Platz nehmen. Die Farbe der Bank ist dem „Orange Day“entlehnt, so wird der Aktionstag im Englischen genannt. Das Orange symbolisie­rt eine Zukunft ohne Gewalt gegen Frauen.

Ministerin Paul betonte, dass es wichtig sei, einmal im Jahr den Gedenkund Aktionstag bewusst zu begehen. „Aber wir müssen uns vor Augen halten, dass es leider nicht nur ein Tag im Jahr ist, an dem Frauen und Mädchen Opfer von Gewalt werden.“Das passiere jeden Tag.

Das orangefarb­ene Möbelstück steht – quasi als sichere Bank – nun am Tor zur Altstadt. Das passt. Denn auch an der Partymeile gibt es immer wieder Fälle von sexualisie­rter Gewalt gegen Frauen. Keller sagt dazu: „Wir haben eine gemeinsame Anlaufstel­le am Rheinufer errichtet und bei Großverans­taltungen auch eine mobile Anlaufstel­le für Frauen und Mädchen. Aber wir überprüfen fortlaufen­d, was wir tun können, um einen noch besseren Schutz und Prävention zu gewährleis­ten.“

 ?? RP-FOTO: BRETZ ?? Oberbürger­meister Stephan Keller, Gleichstel­lungsbeauf­tragte Elisabeth Wilfart und NRW-Ministerin Josefine Paul auf der „No Violence“-Bank.
RP-FOTO: BRETZ Oberbürger­meister Stephan Keller, Gleichstel­lungsbeauf­tragte Elisabeth Wilfart und NRW-Ministerin Josefine Paul auf der „No Violence“-Bank.

Newspapers in German

Newspapers from Germany