Bündnis fordert 29-Euro-Sozialticket
Für das Deutschlandticket wird inzwischen der 1. März als Startdatum genannt.
BERLIN (dpa) Der Starttermin des von Bund und Ländern geplanten 49-Euro-Monatstickets im Nah- und Regionalverkehr ist weiter offen. Die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) geht inzwischen von einer Einführung im Frühling aus. „Realistisch erscheint aus unserer Sicht eine Einführung des Deutschlandtickets zum 1. April, weil einige Fragen der Umsetzung noch ungeklärt sind“, sagte EVG-Chef Martin Burkert dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. Nötig sei eine Ansage des Bundesverkehrsministeriums: „Der Bund muss ein sicheres Startdatum für das Deutschlandticket nennen und den Ländern eine Kostenevaluation anbieten.“
Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) hatte als Ziel für die Einführung des Tickets Anfang 2023 genannt. Ein Starttermin bereits im Januar gilt aber zunehmend als unwahrscheinlich. Der Verband Deutscher Verkehrsunternehmen hält einen Start des Deutschlandtickets Anfang März für realistisch. Für eine Sonderkonferenz der Verkehrsminister von Bund und Ländern am Dienstag hat Bremen als Vorsitzland den Antrag eingereicht, die Maskenpflicht im ÖPNV bundesweit zur Einführung des vorgesehenen Deutschlandtickets abzuschaffen – falls die Pandemielage dies zulässt. Angestrebt wird ein einheitliches Vorgehen der Länder.
Das Bündnis Sozialverträgliche Mobilitätswende forderte von den Verkehrsministern ein bundesweit gültiges „Sozialticket“für maximal 29 Euro. Dieses sollte sich speziell an einkommensschwache Haushalte richten. „Ohne eine zusätzliche soziale Lösung verspielen Bund und Länder die Chance, mit dem Deutschlandticket einen echten Beitrag für nachhaltige Mobilität und gesellschaftliche Teilhabe zu leisten“, teilte das Bündnis aus Gewerkschaften, Sozial- und Umweltverbänden am Sonntag mit. Der geplante Standardpreis für 49 Euro liege weit über dem, was für viele bezahlbar ist. Zu dem Bündnis gehören der Deutsche Gewerkschaftsbund, die IG Metall, Verdi, die Sozialverbände SoVD, VdK und Awo, die Umwelt- und Verkehrsverbände Nabu, BUND und VCD sowie die Evangelische Kirche in Deutschland.