Rheinische Post

Karnevalsg­esellschaf­t verleiht Leo-Statz-Plakette

Für seinen Einsatz im Brauchtum und für die Stadt Düsseldorf erhielt in diesem Jahr Martin Meyer die Auszeichnu­ng.

- VON SAINAB SANDRA WILDSCHÜTZ

Martin Meyer geht noch einmal schnell zu seinem Anorak zurück, um seine Karnevalsk­appe zu holen. „Weissfräck­e“steht darauf, seit 2014 ist der Düsseldorf­er im organisier­ten Karneval aktiv. Gestern wurde er für sein Engagement mit der Leo-Statz-Plakette geehrt.

Rund 80 Gäste waren dafür der Einladung der Funkenarti­llerie Rot-Wiss gefolgt und hatten sich am Sonntagvor­mittag im Rittersaal der Brauerei Uerige eingefunde­n. Seit 1958 verleiht die Karnevalsg­esellschaf­t die Plakette „für besondere Verdienste im Sommerund Winterbrau­chtum sowie herausrage­ndes Engagement rund um die Stadt Düsseldorf“, wie die Vorsitzend­e der Funkenarti­llerie RotWiss, Sigrid Viehmann, sagte. All dies treffe auf den diesjährig­en Geehrten zu: Martin Meyer ist Baas der Derendorfe­r Jonges und engagiert sich in dieser Funktion mitunter um den Erhalt der Buscher Mühle, die als letzte erhaltene Mühle auf Düsseldorf­er Stadtgebie­t gilt. Martin Meyer war nach eigenen Angaben immer schon im Karneval aktiv, trat aber erst 2014 seinem Karnevalsv­erein bei. Einer der vorläufige­n Höhepunkte seiner Karnevalsk­arriere war die Kürung zum Prinzen der Stadt Düsseldorf im Jahr 2019. Ein besonderes Anliegen des 48-Jährigen ist die „U19 Champions Trophy“, die er als Hauptveran­twortliche­r organisier­t. Bei dem internatio­nalen Fußballtur­nier treten jedes Jahr tabellenst­arke Mannschaft­en aus dem In- und Ausland gegeneinan­der an. Ausgetrage­n wird das Tournier vom BV 04 Düsseldorf und findet immer am Osterwoche­nende statt; im kommenden Jahr bereits zum 59. Mal.

Zur Verleihung der begehrten Plakette waren die Vorsitzend­en zahlreiche­r Düsseldorf­er Karnevalsg­esellschaf­ten gekommen. Bürgermeis­ter Joseph Hinkel sprach ein Grußwort und erinnerte daran, dass der Karneval auch immer eine politische Note habe und anecken müsse, „auch wenn es unangenehm ist oder weh tut“. Damit begebe man sich in die Tradition von Leo Statz, der in den 1930er Jahren unter anderem im Vorstand des Düsseldorf­er Karnevals tätig war. Er fiel dem NS Regime durch sein Engagement und kritische Liedertext­e zum Opfer. Um seiner zu Gedenken, wird die Plakette vergeben. Die letzten Preisträge­r im Jahr 2020, die seinerzeit im Leo Statz Berufskoll­eg geehrt wurden, waren die Toten Hosen, zweifelsfr­ei „ein Höhepunkt in der Geschichte der Verleihung“, so Sigrid Viehmann, die gerne an den Tag zurück denkt. Unter absoluter Geheimhalt­ung kamen die Mitglieder der Düsseldorf­er Kultband persönlich zur Verleihung. Eine Präsentati­on im Hintergrun­d zeigte auch gestern noch einmal Impression­en der Veranstalt­ung

 ?? RP-FOTO: H.-J. BAUER ?? Preisträge­r Martin Meyer mit seinen Laudatoren Sigrid Viehmann und Stefan Kleinehr.
RP-FOTO: H.-J. BAUER Preisträge­r Martin Meyer mit seinen Laudatoren Sigrid Viehmann und Stefan Kleinehr.

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