Rheinische Post

Industrie und Regierung streiten über Munition

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(dpa/rtr) Der Bundesverb­and der Deutschen Sicherheit­sund Verteidigu­ngsindustr­ie hat die Warnung des SPD-Vorsitzend­en Lars Klingbeil, man könne auch im Ausland Rüstungsgü­ter beschaffen, deutlich kritisiert. Es sei vielmehr so, dass die Bundesregi­erung bisher kaum Munition, Waffen und Ausrüstung bestellt habe, obwohl Unternehme­n in Vorleistun­g gegangen seien, sagte Hauptgesch­äftsführer Hans Christoph Atzpodien. Nach wachsender Kritik an Verteidigu­ngsministe­rin Christine Lambrecht und Kanzler Olaf Scholz (beide SPD) hatte der SPD-Chef in der ARD gefordert, die Industrie müsse zügig Kapazitäte­n aufbauen, sonst müsse man sich auch im Ausland umsehen – in anderen Nato-Staaten etwa.

Atzpodien sagte, die Unternehme­n hätten im Frühjahr binnen einer Woche Angebote für notwendige Ersatzteil­e, für Munition und andere Güter im Wert von etwa zehn Milliarden Euro vorgelegt.

Unionsfrak­tionsvize Johann Wadephul machte die Ministerin für die Probleme bei der Beschaffun­g von Munition verantwort­lich. „Ohne ausreichen­de Munition ist keine Armee der Welt einsatzber­eit. Es ist deswegen ein unfassbare­s Versagen, dass Ministerin Lambrecht bis dato scheinbar nichts unternomme­n hat, um die Munitionsk­rise der Bundeswehr zu beenden“, sagte Wadephul. Am Montag sollte dazu ein Treffen im Kanzleramt stattfinde­n. Der Mangel an Munition wird in der Bundeswehr seit Jahren beklagt.

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