Ärzteverband sieht Kinderversorgung gefährdet
(epd) Neben den Kinderkliniken stehen auch die ambulanten Kinder- und Jugendarztpraxen in Deutschland unter Druck. Die Situation sei „dramatisch“, erklärte der Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte am Montag in Köln. Eltern kranker Kinder fänden kaum noch Behandlungsplätze. Gründe dafür seien das Respiratorische Synzytial-Virus (RSV ) und Atemwegsinfekte, die sich aktuell stark verbreiten. Zudem sei die Pädiatrie in den vergangenen Jahren durch die Politik „finanziell ausgehungert“worden, kritisierte Jakob Maske, Sprecher des Berufsverbandes.
80 Prozent der Kliniken hätten in den vergangenen Jahren die Zahl ihrer Betten reduzieren müssen, auch im Intensivbereich: „In unseren Praxen müssen wir daher zunehmend schwer kranke und chronisch kranke Kinder und Jugendliche mitversorgen.“Gleichzeitig steige die Zahl der Patientinnen und Patienten, weil die Geburtenzahl wie auch die Zahl der Kinder aus Flüchtlingsfamilien zugenommen habe.