Es wird deutlich kälter
Erste Wettermodelle befassen sich auch schon mit den Aussichten für Weihnachten.
Pünktlich zum meteorologischen Winteranfang am
1. Dezember könnte es deutlich kälter werden in NRW. Nach einem eher milden Wochenbeginn liegen die Werte laut Deutschem Wetterdienst dann nur noch bei drei bis sechs Grad, im Bergland bei maximal drei Grad. Dazu soll es in höheren Lagen schneien, vor allem im Sauerland, bei zunächst weiter fallenden Temperaturen. Es wird also spürbar winterlicher. Was die Frage aufwirft, ob es sich nur um einen vorübergehenden Wetterwechsel handelt oder sich ein anhaltender Trend abzeichnet – möglicherweise mit der Chance auf weiße Weihnachten. Belastbar lässt sich das vier Wochen vor Heiligabend kaum beantworten, aber so viel sei verraten: Noch ist alles drin.
Zuletzt hatte es 2010 in NRW an Weihnachten geschneit; bereits am 6. Dezember betrug die mittlere Schneehöhe in Deutschland 13,2 Zentimeter. Los ging es damals mit dem Wintereinbruch am
4. Dezember, nach einem ebenfalls zu warmen November. Laut Meteorologe Dominik Jung vom Wetterdienst Wetter.net fällt auch der diesjährige November mit einer bisherigen Abweichung von plus 2,4 Grad zum langjährigen Mittel (1961 bis 1990) zu warm aus.
Dazu erreichte der Monat nur etwa 66 Prozent der durchschnittlichen Niederschlagsmenge, war also zu trocken. Allerdings lässt sich daraus nicht automatisch ableiten, dass wie vor zwölf Jahren erneut ein schneereicher Dezember folgt. Momentan liegt Mitteleuropa zwischen einem Hoch über dem Atlantik und einem Hoch über Sibirien, das extreme Kaltluft nach Westen bringt, Deutschland aber wohl nur streift.
Nach den aktuellen Langfristvorhersagen bleibt der Hochdruckeinfluss bis um den 10. Dezember dominierend und sorgt für Temperaturen zwischen null und vier Grad. Laut dem Internetportal wetterprognosewettervorhersage.de entscheidet die Lage des Hochdruckgebiets auch mit darüber, ob es an Weihnachten schneien könnte. Liegt das Hoch demnach über Mitteleuropa, steigt die Chance auf milde und trockene Weihnachten, liegt das Hoch über Skandinavien, könnte eine kalte Ostwetterlage auch Niederschläge bringen, die als Schnee herunterkommen. Immerhin gehen alle Trendmodelle der Wetterdienste in Europa und USA von einem kälteren Dezember aus, während sie die drei Wintermonate insgesamt etwa ein bis zwei Grad zu warm gegenüber dem langjährigen Mittel der Vergleichsperiode (1961 bis 1990) sehen.
Auch das bedeutet am Ende nicht, dass es an Weihnachten schneit. Sondern eher, dass in diesem Zeitraum durchschnittliches Wetter zu erwarten ist. Und das spricht eher gegen weiße Weihnachten im Flachland. Das letzte Mal vor 2010 fiel 1981 an Weihnachten Schnee. Generell schmälert der Klimawandel in vielen Regionen Deutschlands die Aussicht auf weiße Weihnachten. Ein Vergleich der Referenzperioden 1961 bis 1990 und 1991 bis 2020 zeigt nach Angaben des DWD, dass die Chancen darauf im Mittel in Deutschland um 13 Prozentpunkte und regional sogar um bis zu 44 Prozentpunkte zurückgingen. Dies bedeute eine prozentuale Abnahme von 52 Prozent für drei Tage mit Schnee an Weihnachten.