Annelies Böcker geht für die CDU wieder in den Stadtrat
(ujr) Die Neue im Stadtrat ist eine gute Bekannte: Annelies Böcker wird bei der CDU den Platz einnehmen, der durch die Niederlegung des Mandats von Pavle Madzirov frei geworden ist. Die 83-Jährige ist auf der Reserveliste am Zug für das Nachrücken und will das Mandat wahrnehmen. „Natürlich gehe ich in den Rat“, sagt Böcker unserer Redaktion, „dafür habe ich 2020 doch kandidiert.“
Böcker ist eine erfahrene Politikerin mit ausgeprägtem Selbstbewusstsein, die ihren Überzeugungen folgt und nicht immer dem, was Partei- oder Fraktionsführung wollen. Deswegen hat sie in der CDU nicht nur Freunde. Am Erfolg hat sie das nicht gehindert, sie ist immer wieder von der Basis aufgestellt worden. Seit 1975 sitzt sie in der im gleichen Jahr gegründeten Bezirksvertretung 2 und wurde damals auch in den Stadtrat gewählt, dem sie bis zur Wahl 2020 angehörte. In der schwarz-grünen Ratskooperation dürfte sie manches kritisch sehen. Im Wahlkampf setzte sie sich unter der Überschrift „Verkehrschaos stoppen“etwa dafür ein, das Wegnehmen einer Spur auf der Franklinbrücke
rückgängig zu machen.
Der scheidende Ratsherr Madzirov hatte vor rund zwei Wochen bereits sein Mandat im Aufsichtsrat der städtischen Veranstaltungstochter D.Live niedergelegt. Dieser Schritt erfolgte kurz vor einer Ratssitzung, in der ein Mitglied des Aufsichtsrats wegen eines möglichen Compliance-Verstoßes abberufen werden sollte. Statt der möglichen 20 soll das Ratsmitglied 41 Freikarten geordert haben. Ein von der Stadt beauftragter externer Anwalt stellte einen Compliance-Verstoß fest. Die Staatsanwaltschaft prüft, ob sie Ermittlungen aufnimmt.
Weitere Funktionen Madzirovs im Stadtrat müssen nun nachbesetzt werden. Den Vorsitz des Schulausschusses könnte Stefan Wiedon übernehmen, der auch schulpolitischer Sprecher der CDU-Ratsfraktion ist.