Wohnheim weicht Pflegeeinrichtung
An der Stargarder Straße will der bayerische Projektentwickler „Schleich & Haberl“eine vollstationäre Pflegeeinrichtung mit 80 Plätzen sowie altersgerechte Wohnungen bauen. Ein Betreiber wird derzeit gesucht.
Erst Wohnheim für behinderte Menschen (ab 1986), dann eine städtische Flüchtlingsunterkunft (2015 bis 2018) und jetzt ist das Haus an der Stargarder Straße bald Geschichte. „Schleich & Haberl“(S&H) ein bayerischer Projektentwickler, Planer, Investitionspartner und Immobilienverwalter will das Gebäude abreißen und dort eine vollstationäre Pflegeeinrichtung mit 80 Plätzen sowie altersgerechte Wohnungen bauen.
Dirk Angerhausen, CDU-Ratsherr für Hassels und Reisholz, freut sich, dass sich dort bald was tut. „Auch wenn mir natürlich bewusst ist, dass die Anwohner erst einmal den Abriss- und dann den Baulärm vor der Tür haben. Für das gewachsene Hassels ist es wichtig, dass die Menschen, die hier seit Jahrzehnten leben, dann auch im Alter in der vertrauten Umgebung werden bleiben können.“Zudem seien in der Vergangenheit auf ihn auch immer Anwohner zugekommen, die Sorge hatten, dass Areal und Haus verfallen. Allerdings gibt es noch keinen Termin für den Baubeginn, geschweige denn einen Fertigstellungstermin. Auf Anfrage teilte das Unternehmen mit, dass über die Anzahl der altersgerechten Wohnungen noch keine Aussagen getroffen werden könne, dies würde die Bauvoranfrage zeigen. Diese ist derzeit von dem Entwickler in Vorbereitung.
Träger des damaligen MatthiasClaudius-Heimes für Menschen mit einer Behinderung war die „In der Gemeinde leben“(IGL), eine Kooperation der Diakonie mit den von Bodelschwinghschen Stiftungen Bethel. Weil die Unterbringung in nicht mehr zeitgemäßen Doppelzimmern erfolgte, wurde das Haus leer gezogen. Danach wurde es von der Arbeiterwohlfahrt genutzt, die Anfang 2015 auszog. Die IGL hatte daraufhin der Diakonie die Übernahme
angeboten, der gehörte eh schon Grund und Boden. Die wiederum stellte das Haus der Stadt bis 2018 als Flüchtlingsunterkunft zur Verfügung und übernahm zugleich
die Betreuung der Einrichtung.
Anfang dieses Jahres kaufte Schleich & Haberl das Grundstück, um dort „ein bedürfnisgerechtes Quartier mit ambulanten und stationären
Pflegeangeboten zu schaffen“. Allerdings wird das Heim nicht von dem Unternehmen selbst bewirtschaftet. „Wir sind kein Betreiber, sondern Dienstleister rund um das Thema Immobilie, damit sich jeder auf seine Kernkompetenzen konzentrieren kann.“Der zukünftige Betreiber mietet, beziehungsweise pachtet die Sozialimmobilie für mindestens 20 Jahre. „Wir stehen aktuell mit einem lokalen Betreiber der Wohlfahrtspflege in intensivem Kontakt, mit dem wir das Projekt gerne realisieren möchten. Die Verhandlungen laufen aktuell.“Bislang sind Schleich & Haberl noch nicht auf dem Düsseldorfer Markt aktiv: „Wir setzten unser Konzept dort um, wo Bedarf besteht. Dieser ist in Düsseldorf nach der aktuellen Pflegebedarfsplanung enorm
hoch.“Ein Schwerpunkt der bundesweiten Aktivitäten liege in NRW, unter anderem gibt es eine Niederlassung in Köln.
S&H errichte die Sozialimmobilie nach dem neuesten Stand der Technik entsprechend der gültigen gesetzlichen Vorgaben sowie mit baubegleitender Qualitätssicherung, heißt es vom Unternehmen. Die Bedürfnisse der künftigen Bewohner sowie des Pflegepersonals würden bei der Konzeption in den Mittelpunkt gestellt, um ein langfristig sinnvolles und bedarfsgerechtes Gebäude zu errichten. Von der Schleich & Haberl-Firmengruppe wurden nach eigenen Angaben 78 Objekte in ganz Deutschland verwirklicht, im nächsten Jahr wird das Firmenjubiläum zum 40-jährigen Bestehen gefeiert.