Immer mehr Menschen kaufen günstige Mode
Laut einer Umfrage bestimmt zunehmend der Preis beim Einkaufen die Wahl des richtigen Outfits. Doch jeder Zehnte greift zu teuren Premiummarken.
(dpa) In der aktuellen Weltlage ist es vielleicht sogar eine gute Nachricht: Die modischen Vorlieben der Menschen in Deutschland sind weitgehend noch die gleichen wie früher: Bekleidung muss in den Augen der allermeisten Verbraucherinnen und Verbraucher vor allem passen, ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis aufweisen und bequem sein, wie aus einer am Dienstag veröffentlichten repräsentativen Umfrage des Modeverbandes German Fashion hervorgeht.
„In einer Welt, die sich innerhalb von einem Jahr erneut dramatisch verändert hat und alle Menschen, privat wie beruflich, vor immer neue Herausforderungen stellt, zeigen sich die deutschen Mode-Konsumentinnen und Konsumenten alles andere als dynamisch“, fasste der Hauptgeschäftsführer von German Fashion, Thomas Lange, das Ergebnis der Umfrage zusammen. Für die Befragung hatten mehr als 2000 Menschen Auskunft über ihr Einkaufsverhalten und den Inhalt ihres Kleiderschranks gegeben.
Der auffälligste Unterschied zu früher: Der Preis hat beim Kauf von Bekleidung noch weiter an Bedeutung gewonnen und den Tragekomfort als Entscheidungskriterium
vom zweiten auf den dritten Rang verdrängt. „Dieser Trend wird sich sicherlich fortsetzen, da viele Konsumenten den Gürtel enger schnallen müssen“, sagte der German-Fashion-Präsident Gerd Oliver Seidensticker. Verbraucher und Verbraucherinnen bevorzugen der Umfrage zufolge ganz überwiegend Marken aus dem Preiseinstiegssegment sowie dem mittleren Preissegment. Etwa jeder zehnte Mensch in
Deutschland trägt demnach überwiegend Premiummarken wie Boss, Tommy Hilfiger oder Calvin Klein und nur ein Prozent hat im Kleiderschrank überwiegend Luxusmarken wie Dior oder Chanel hängen.
Auffällig: Preiseinstiegsmarken sind in den Kleiderschränken der Frauen deutlich häufiger zu finden als bei Männern. Die Herren erwiesen sich bei der Umfrage als deutlich markenorientierter als Frauen.