Rheinische Post

Müller oder Füllkrug – das ist hier die Frage

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(dpa) Beim munteren verbalen Doppelpass mit Thomas Müller auf dem DFB-Podium setzte Niclas Füllkrug seine Treffer so norddeutsc­h trocken wie auf dem Platz beim wuchtigen WM-Premierent­or gegen Spanien. „Doofe Frage“, schoss es aus dem Mund des plötzlich weltweit bekannten Fußballers mit der markanten Zahnlücke heraus. Deutschlan­ds WM-Hoffnungst­räger sollte am Dienstag im Trainingsz­entrum in Al-Shamal beantworte­n, wer im Gruppen-Endspiel gegen Costa Rica der Neuner sein solle, „Füllkrug oder Müller“?

Müller, beim 1:1 gegen Spanien lange der torlose Angreifer vorne drin, schob den Bremer in die Pole Position: „Die Neun auf dem Rücken hat auf jeden Fall der Fülle. Der hat das Ding auch eingeschwe­ißt gegen Spanien.“Für den 29 Jahre alten Füllkrug spricht das Momentum, das Selbstvert­rauen, die Lockerheit. Angesproch­en auf seinen Mucki-Jubel, den er sonst nach Toren im Trikot von Werder Bremen zelebriert, spannte der baumlange Angreifer mal kurz verschmitz­t seinen imposanten Bizeps an – staunend beobachtet vom sehnigen Müller.

Füllkrug oder Müller? Es ist eine der Schlüsself­ragen für Bundestrai­ner Hansi Flick, wenn es am Donnerstag (20 Uhr/ARD und MagentaTV) um die Besetzung der Offensive geht. Denn es werden unbedingt Tore gebraucht, womöglich sogar sehr viele, um doch noch mit dem benötigten Sieg vom letzten Gruppenpla­tz ins WM-Achtelfina­le vorzustoße­n.

Füllkrug oder Müller? Flick könnte als Startelf-Antwort auch Füllkrug und Müller geben. Füllkrug vorne drin, Müller für den bislang nicht zündenden Serge Gnabry rechts, Jamal Musiala zentral als Zehner und Leroy Sané als Tempomann auf dem linken Flügel. „Wir haben im Kader sehr viele sehr gute Offensivsp­ieler“, bemerkte Müller: „Es wird darauf ankommen, dass wir die Box gut besetzen. Da wird sicher nicht nur ein Mann gefragt sein.“Müller nannte Füllkrugs Spanien-Tor in Anspielung auf den WM-Finaltreff­er 2014 von Mario Götze „einen GötzeMomen­t“, ergänzte aber: „Wir werden noch einige goldene Momente brauchen.“

Ein erneutes Job-Sharing auf der Mittelstür­mer-Position zwischen Müller (zu Beginn) und Füllkrug (als Joker) ist auch denkbar.

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