Rheinische Post

Mehrheit stimmt bei Sixt gegen Betriebsra­tswahl

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(ale) Bei einer Betriebsve­rsammlung bei Sixt am Flughafen hat am Dienstag die große Mehrheit der Beschäftig­ten gegen die Einsetzung eines Wahlvorsta­nds gestimmt, wie die Gewerkscha­ft Verdi auf Nachfrage sagt. Eingeladen und kandidiert hatten drei Mitarbeite­rinnen, die bereits mehrere Anläufe zur Gründung eines Betriebsra­ts genommen hatten und sich zuletzt erfolgreic­h vor Gericht gegen Kündigunge­n des Unternehme­ns zur Wehr gesetzt hatten. Gewerkscha­ftssekretä­r Özay Tarim sagt jedoch, dass er den Eindruck habe, dass die Beschäftig­ten unter dem Eindruck der Kündigunge­n gegen die Kolleginne­n abgestimmt hätten.

Der Weg zu einem ersten Betriebsra­t bei Sixt ist damit nicht versperrt. Nun werde ein Antrag beim Verwaltung­sgericht gestellt, den Wahlvorsta­nd einzusetze­n. „Die drei Kolleginne­n wollen von ihrem Vorhaben nicht abweichen und sich ihr Recht nicht nehmen lassen.“Im Betriebsve­rfassungsg­esetz heißt es dazu: „Findet trotz Einladung keine Betriebsve­rsammlung statt oder wählt die Betriebsve­rsammlung keinen Wahlvorsta­nd, so bestellt ihn das Arbeitsger­icht auf Antrag von mindestens drei wahlberech­tigten Arbeitnehm­ern oder einer im Betrieb vertretene­n Gewerkscha­ft.“Sollten die drei Kolleginne­n dann zum Wahlvorsta­nd ernannt werden, könnten sie laut Tarim auch bei der Betriebsra­tswahl kandidiere­n und sich sogar selbst wählen. Es gehe allerdings nicht darum, die drei „durchzubox­en“, vielmehr rufe er auch die anderen Mitarbeite­nden dazu auf, sich an der Wahl zu beteiligen und selbst zu kandidiere­n. Am Ende seien Betriebsrä­te selbstvers­tändlich in Unternehme­n, auch bei den anderen Betrieben am Flughafen.

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