Rheinische Post

Aus einem Kunstproje­kt wird ein Wohnhaus in der Ukraine

Seit August steht das „Theater of Hopes and Expectatio­ns“im Volksgarte­n. Jetzt soll es das Zuhause einer ausgebombt­en Familie in der Ukraine werden.

- Für das Projekt sammelt „Livyj Bereh“bis zum 12. Dezember Spenden: www.paypal.com/pools/c/8OVPPClmjc.

(kess) Das temporäre Kulturzent­rum „Theater of Hopes and Expectatio­ns“, das im Sommer als Zeichen der Solidaritä­t mit der Ukraine im Volksgarte­n errichtet wurde, wird zum Wohnhaus. Allerdings nicht in Düsseldorf, sondern im ukrainisch­en Dorf Kukhari nordwestli­ch der Hauptstadt Kiew. Wie die Stadt am Dienstag mitteilte, wird das rund 56 Quadratmet­er große Holzhaus zum Wohnhaus für eine Familie, deren Zuhause durch einen russischen Angriff zerstört wurde. Das Konstrukti­onsholz sowie die Platten, die für die Verkleidun­g des Interieurs und für das Dach genutzt wurden, sollen in Zusammenar­beit mit dem Kollektiv „Livyj Bereh“in die Ukraine transporti­ert werden. Seit Beginn des Krieges unterstütz­t die Nichtregie­rungsorgan­isation Menschen in entlegenen und vom Krieg stark betroffene­n Regionen – unter anderem mit Medikament­en, Lebensmitt­eln und Zelten. Auch der Wiederaufb­au von Häusern, Dächern und Mauern gehört zu ihren Aufgaben.

Insgesamt sollen Material, Innenausst­attung und Arbeitskrä­fte rund 20.000 Euro kosten. Damit sollen in der Ukraine unter anderem eine wettertaug­liche Fassade, Wärmeisoli­erung, Türen, Fenster und die Elektrik finanziert und eingebaut werden. Das massive Grundgerüs­t, das seit August im Volksgarte­n stand, soll direkt im Anschluss an die Lieferung aufgebaut und ausgestatt­et werden.

Das „Theater of Hopes and Expectatio­ns“war ein Projekt der Kunstkommi­ssion Düsseldorf und dem ukrainisch­en Künstlerko­llektiv Prykarpatt­ian Theater. Von August bis Oktober konnten im dem Holzgebäud­e verschiede­ne ukrainisch­e

Kunstschaf­fende ihre Werke ausstellen, dazu gab es Live-Musik, Lesungen und Performanc­es. Kuratiert wurde die Aktion von Ania Kolyszko und Nikita Sereda. Sie war auch ein Zeichen der Solidaritä­t, wie Oberbürger­meister Stephan Keller (CDU) zum Start betont hatte: „So wie der Pavillon hier errichtet wird, bauen viele Ukrainer mit großem Mut derzeit ihre durch Bomben zerstörten Häuser wieder auf.“

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FOTO: PRYKARPATT­IAN THEATER/COURTESY KUNSTKOMMI­SSION Das „Theater of Hopes and Expectatio­ns“im Volksgarte­n: Künftig steht es als Wohnhaus in der Ukraine.

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