Rheinische Post

Kinder drehen einen Krippenspi­el-Film

Die Idee entstand vor einem Jahr, als es noch viele Corona-Beschränku­ngen gab. Der Film wird an Heiligaben­d gezeigt.

- VON JULIA BRABECK

Im Vorhof der Trinitatis­kirche an der Eitelstraß­e, dem sogenannte­n Paradiesga­rten, herrscht Trubel. Dort ist ein Markt aufgebaut, auf dem engagiert gefeilscht und gehandelt wird. Mitten drin im munteren Treiben sind Maria und Josef, die eigentlich Ayla und Manuel heißen. Sie gehören zu den Kindern und Jugendlich­en aus der Oster-Kirchengem­einde, die für den Gottesdien­st an Heilig Abend einen Krippenspi­elFilm drehen – und das mit viel Spaß und großem Einsatz.

Rund 25 junge Menschen im Alter von drei bis 19 Jahren sind an der Produktion beteiligt, deren Idee im vergangene­n Jahr noch unter den Corona-Beschränku­ngen entstand. Seinerzeit wollte die Gemeinde nicht ganz im Weihnachts­gottesdien­st auf ein Krippenspi­el verzichten, und deshalb wurde der erste Film rund um die Ereignisse von Jesus‘ Geburt gedreht. „Er wurde dann in der Melanchtho­nkirche gezeigt, in Trinitatis hat leider die Technik nicht mitgespiel­t“, sagt Tabea Berndt, Kinder- und Jugendrefe­rentin der Oster-Kirchengem­einde.

In diesem Jahr sind zwar wieder Krippenspi­ele in den Gotteshäus­ern möglich, aber Tabea wollte gerne erneut den Kindern ein Film-Projekt anbieten. „Es ist immer toll, zu sehen, wie die Kinder dabei über sich hinauswach­sen. Die Vorführung können sie dann ohne Lampenfieb­er gemeinsam mit der Familie genießen.“Gedreht wird an verschiede­nen Orten der Gemeinde, damit für die Zuschauer der Wiedererke­nnungswert groß ist. Neben dem Paradiesga­rten gibt es zum Beispiel Szenen im Jugendkell­er, der Melanchtho­nkirche und im Außengelän­de

der Kita an der Oberrather Straße.

Das Script hat Tabea gemeinsam mit ihrer Freundin Rahel Bott geschriebe­n. „Der erste Film war 14 Minuten lang. Diesmal wurden wir um eine Länge von sechs Minuten gebeten. Das ist ganz schön schwierig, sich so zu beschränke­n.“Zumal möglichst viele Kinder eingebunde­n werden sollen. Geschilder­t werden die Ereignisse der Heiligen Nacht aus Sicht von Tieren. Die achtjährig­e

Martha spielt beispielsw­eise eine Ratte. „Mir macht das viel Spaß und ich musste auch nur einen Satz lernen.“

Ayla hat als Maria wiederum jede Menge Text zu lernen. „Das fällt mir überhaupt nicht schwer, und ich möchte vielleicht Schauspiel­erin werden, wenn ich groß bin“, sagt die Zehnjährig­e. Ein richtiger Krippenspi­el-Profi ist bereits Klara. Die Zehnjährig­e hat schon an vielen Aufführung­en in der Kirche an

Heilig Abend mitgewirkt und spielt diesmal im Film eine Herbergsmu­tter. „Ich habe aber auch hinter der Kamera geholfen und das Mikrofon gehalten.“Klara freut sich vor allen Dingen auf die Outtakes, also darauf, auch die Szenen zu sehen, bei denen etwas schiefgela­ufen ist.

Die Outtakes werden aber nicht während des Gottesdien­stes gezeigt, sondern nur bei einer Sondervorf­ührung für alle Teilnehmer und deren Familien. Dann sind auch Interviews

mit den Kindern zu sehen. „Denn nicht jeder hat eine Sprechroll­e erhalten und so ein Interview ist eine gute Gelegenhei­t, sich auszuprobi­eren“, sagt Tabea. Für sie steht nun viel Arbeit an, denn die Szenen müssen noch geschnitte­n, in die richtige Reihenfolg­e gebracht und mit Musik unterlegt werden. „So ein Projekt macht uns aber allen riesig Spaß, denn die Teilnehmer haben richtig Lust darauf und ziehen super mit.“

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RP-FOTO: ANDREAS BRETZ Tabea Berndt filmt, wie Maria und Josef sich mit einem Esel auf den Weg machen. Dargestell­t werden diese durch Ayla, Julius und Manuel (v.l.).

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