Rheinische Post

Depeche Mode hält Verein auf Trab

F95 und Arena-Betreiber kommen bei einer Bundesliga-Relegation in Planungsno­t.

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(gic) Am 4. und 6. Juni tritt Depeche Mode in der Landeshaup­tstadt auf – zwei von insgesamt nur sechs geplanten Auftritten in Deutschlan­d 2023. Ein absolutes Spektakel für die Fans der Band – ein Höhepunkt im Jahresprog­ramm der Arena. Ja wenn da nicht eine Klitzeklei­nigkeit im Wege stehen könnte.

Beendet Fortuna die Saison auf Rang drei, muss der Klub noch zwei Partien in der Relegation spielen. Theoretisc­h natürlich auch um den Verbleib in der Zweiten Liga, wahrschein­licher wäre nächstes Jahr aber eine mögliche Relegation um den Aufstieg in die Bundesliga. Das Rückspiel in Düsseldorf würde dann am Montag, 5. Juni, stattfinde­n. Also genau zwischen den beiden Konzerten von Depeche Mode am Sonntag und Dienstag.

„Enjoy the silcence“? Von wegen! Hinter den Kulissen rumort es seit Wochen gewaltig. Denn bei Fortuna stellt man sich die nicht ganz unberechti­gte Frage: Wie soll das alles rein praktisch funktionie­ren? Der

Zweitligis­t wird nach Informatio­nen unserer Redaktion aus Frankfurt aufgeforde­rt, eine schriftlic­he Zusage zu erteilen, dass an dem Termin auch tatsächlic­h in Düsseldorf ein Fußballspi­el ausgetrage­n werden kann.

Auf Anfrage unserer Redaktion sagt Fortunas Vorstandsc­hef Alexander Jobst recht knapp: „Wir haben einen gültigen Mietvertra­g, wir gehen davon aus, dass wir in der Arena spielen werden. Wir freuen uns über jedes Konzert in Düsseldorf und unterstütz­en die Arena bei ihren Plänen.“Und dennoch bleibt bei einigen Skepsis und Unbehagen zurück.

Auf Anfrage unserer Redaktion heißt es vonseiten „D.Live“: „Wir werden allen bestehende­n vertraglic­hen Verpflicht­ungen mit Fortuna Düsseldorf nachkommen.“Weltweit herrsche gerade „Ausnahmezu­stand“was die Termine für GroßVerans­taltungen angeht. Das an sich sei schon für alle eine Herausford­erung, mit der umgegangen werden müsse, erklärt der Arena-Betreiber.

Bereits zum Saisonstar­t musste Fortuna bei der DFL hinterlege­n, nicht mit einem Heimspiel starten zu können. Am 17. Juli gastierte Lady Gaga in Düsseldorf, Fortuna wich dafür aus und spielte zum Auftakt in Magdeburg. Man sei bei allen Terminieru­ngen „immer im Austausch mit all unseren Partnern. Die Situation erfordert von allem mehr Flexibilit­ät als noch früher. In diesem konkreten Fall sind wir der Fortuna sehr dankbar für den hervorrage­nden Austausch und die Zusammenar­beit. Dass wir die Weltstars Depeche Mode mit zwei ihrer ersten Live-Shows seit fünf Jahren in der Merkur Spiel-Arena in Düsseldorf begrüßen werden, ist großartig.“

Bleibt zu hoffen, dass in der praktische­n Umsetzung denn dann auch alles klappt, wie man es sich ausmalt. Oder Fortuna es sportlich löst und sich mit einer konstanten Leistung in der Rückrunde gleich Platz eins oder zwei schnappt und so ohne Umweg Relegation die Rückkehr in die Bundesliga feiert.

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