Ist der neue 149-Meter-Turm nun doch zu hoch?
Am Mörsenbroicher Ei steht mit dem fast 125 Meter großen Arag-Tower das höchste Hochhaus der Stadt. Die Centrum-Gruppe will nur wenige Meter entfernt an der Münsterstraße die neue Nummer eins der Hochhäuser schaffen. Auf dem Areal des ehemaligen Renaissance-Hotels soll es zwei Türme auf einem breiten Sockel geben, sie sollen 149 und 70 Meter hoch sein. Der Entwurf des Teams aus Kadawittfeldarchitektur und Greenbox Landschaftsarchitekten setzte sich im Wettbewerb durch. Jetzt soll die Bürgerbeteiligung starten, gleichzeitig stehen beim Sieger noch zentrale Punkte zur Debatte. Es geht neben einer Konkretisierung des Grünkonzepts um die Frage, ob der große Turm wirklich 149 Meter hoch werden soll oder vielleicht auch 125 Meter ausreichen.
Der „Düsseldorfer Traditionshorizont“liegt für die Stadtplaner und den Hochhausbeirat bei 100 Metern. Wird er überschritten, muss es dafür gute Gründe geben. „Die Frage der Höhe hinsichtlich des Projektes selbst und seine Wirkung auf Silhouette und Umgebung ist aufzubereiten und in den zu beteiligenden Gremien abzustimmen“, heißt es nun in der Vorlage der Verwaltung für den Planungsausschuss.
Die Mehrheitsfraktionen CDU/ Grüne verlangten in einem Ergänzungsantrag die Prüfung der Höhe und ein Modell vor der nächsten Sitzung. Beide Fraktionen wollten im Fachausschuss gleichzeitig nicht ausschließen, am Ende für die 149 Meter zu stimmen. Für den Vorsitzenden Alexander Fils (CDU) etwa ist nicht entscheidend, ob der Turm 140 oder 160 Meter hoch ausfällt. Entscheidend sei, dass bei diesem Entwurf keine Wohngebäude verschattet würden. Die Ratsmehrheit kann sich zudem für Fußgänger und Radfahrer als „Social Return“eine Querung mindestens vom Baugebiet bis zum gegenüberliegenden Stadtplatz Ost vorstellen.
SPD und FDP lehnten den Ergänzungsantrag von Schwarz-Grün ab. Markus Raub (SPD) und Manfred Neuenhaus (FDP) haben mit den 149 Metern kein Problem, sie lobten das Wettbewerbsergebnis. Wenn die Höhe städtebaulich passe und dies sei dort der Fall, könne man sie mittragen, so Raub. Für Neuenhaus (FDP) sind die 149 Meter ebenfalls nicht strittig, da der Turm keine Wohngebäude verschatte. Das Mörsenbroicher Ei könne nur schöner werden. Man sollte daran gehen, den Verkehr dort neu zu ordnen. Neuenhaus erinnerte an den „WahlkampfGag“der CDU, dort eine kreisförmige Fahrradhochstraße zu bauen.