Antworten zum Heimatdörfchen
Die Stadt diskutiert über das plötzliche Aus des bereits aufgebauten Heimatdörfchens in der Carlstadt. Der Abbau dürfte bald beginnen. Wir beantworten die wichtigsten Fragen zum Thema.
Das Aus für das Heimatdörfchen an der Poststraße ist besiegelt. Eigentlich war das nach den jüngsten Aussagen der Stadt bereits klar, doch Betreiber Martin Wilms hatte noch auf ein klärendes Gespräch mit Oberbürgermeister Stephan Keller (CDU) gehofft – das nun aber nicht zustande kam. Aber wer hat nun eigentlich Fehler gemacht und wie geht es weiter? Ein Blick auf die wichtigsten Fragen.
Was war geplant? Martin Wilms wollte sein Heimatdörfchen diesmal im Herzen der Carlstadt direkt neben der Mariensäule betreiben. Er nennt es zwar nicht Weihnachtsmarkt, doch mit Glühwein- und Bratwurstbude und den Tannenbäumen als Dekoration hätte es diesen Charakter wohl gehabt. Vergangene Woche sollte es losgehen und dann bis zum 30. Dezember laufen.
Warum wurde der Markt nicht eröffnet?
Weil es keine Genehmigung gab. Eine Veranstaltung wie diese muss von der Bezirksvertretung abgenickt werden, was dem Ordnungsamt aber erst nach der letzten Sitzung des Gremiums aufgefallen war. Die Bezirksvertreter wollten auch keine Ausnahmegenehmigung erteilen, was theoretisch möglich gewesen wäre. Die Meinungen waren allerdings geteilt, wie Frederik Hartmann (Grüne) erklärt: „Es gibt sowohl kritische als auch unterstützende Stimmen.“Bezirksbürgermeisterin Annette Klinke hatte auf
die viel zu kurze Zeit hingewiesen, die man gehabt hätte, um sich ein Bild zu machen.
Warum wurde schon aufgebaut, wenn es noch gar keine Genehmigung gab?
Das ist gar nicht so ungewöhnlich, wie Beobachter sagen. Martin Wilms hatte vom städtischen Ordnungsamt nach eigenem Bekunden positive Signale bekommen, dass das Dörfchen genehmigt würde. Auch andere Veranstalter in der
Stadt verlassen sich regelmäßig auf solche Zusagen und investieren Zeit und Geld, ehe sie das endgültige Dokument in den Händen halten.
Könnte die Stadt hier großzügiger sein?
Wohl nicht. Die Verwaltung steht zwar einerseits dazu, dass das Ordnungsamt eher hätte erkennen müssen, dass das Event nicht genehmigungsfähig war. An den politischen Abläufen und Vorgaben ändert das aber nichts. Zudem hat die
Stadt durchaus Argumente auf ihrer Seite: Dazu gehören die wassergebundene Oberfläche an dieser Stelle, aber auch die Einschränkungen für Anlieger der Straße.
Hat der Betreiber auch etwas falsch gemacht?
Ja, er hat sich zu spät gekümmert. So wurde in der Debatte mehrfach darauf hingewiesen, dass über die innerstädtischen Weihnachtsmärkte schon viele Monate vorher entschieden wurde. Beobachter
fragen auch, warum er sich nicht in diesem Zusammenhang direkt bei Düsseldorf Tourismus beworben hat.
Was sagen die Anlieger? Auf Wilms Facebook-Account kommentierten viele Leute, dass sie gerne auf dem Markt vorbeigeschaut hätten. „Die Leute, darunter auch viele Anwohner und Unternehmer der Poststraße, sprechen mich an und erklären mir, wie toll sie das Heimatdörfchen finden“, sagt Wilms. Viele direkte Anlieger haben aber auch mit Sorge auf die Hütten geblickt, denn die sind in der engen Straße sehr nah an den Häusern – der Konflikt ließ sich erahnen. Einige hatten sich auch an die Politik gewandt.
Wie geht es nun weiter? Bis 8. Dezember müssen die Hütten abgebaut sein. Wilms hat angekündigt, mit der Stadt über die Frage sprechen zu wollen, wer die aufgelaufenen Kosten trägt. Es ist aber zu hören, dass man an einer guten Lösung interessiert ist.