Rheinische Post

Die Zukunft von Fortuna

Elione Neto Fernandes war von Top-Klubs umworben. Doch die ersten Schritte im Profifußba­ll macht er in Düsseldorf.

- VON GIANNI COSTA

Im Fußball wird immer dieser eine Spieler gesucht. Der den Unterschie­d ausmachen kann. Der eine Partie mit dieser einen Aktion entscheide­n kann. Der Denker und Lenker ist. Die Suche ist nur in den allerwenig­sten Fällen erfolgreic­h. Sonst würden landauf, landab MiniAusgab­en von Messi auf den Plätzen stehen. Wie und ob sich ein Talent entwickelt, hängt von vielen Faktoren ab. Ein immens wichtiger: einen guten Förderer zu haben.

Dem kann sich Elione, genannt „Elo“, Fernandes Neto bei Fortuna gewiss sein. Wenn man mit Cheftraine­r Daniel Thioune über den 17-Jährigen spricht, dann kann er sich noch so dagegen wehren, es blitzt immer durch, dass er ihn für ein außergewöh­nliches Talent hält. Und auch im Verein wird das unterstütz­t. Im Oktober 2022 hat er seinen ersten Profivertr­ag unterschri­eben. Die genaue Vertragsda­uer wollte der Klub nicht nennen.

„Er bringt eine sehr interessan­te Mischung aus fußballeri­schen Qualitäten und physischen Attributen mit“, sagt Sportdirek­tor Christian Weber. „Sowohl im Training als auch in seinen bisherigen Einsätzen hat er sein Potenzial bereits mehr als angedeutet, und wir als Verein dokumentie­ren damit einmal mehr die hohe Durchlässi­gkeit und den Weg, den wir in Zukunft gehen wollen.“

Der gebürtige Siegburger Fernandes Neto wechselte im Sommer 2021 von Fortuna Köln in die U17 der Fortuna. In seiner ersten Saison in Düsseldorf qualifizie­rte er sich mit seinem Team für das Halbfinale um die Deutsche Meistersch­aft. Im vergangene­n Sommer rückte Fernandes Neto in die U19 der Fortuna auf und absolviert­e zudem Teile der Saisonvorb­ereitung mit der Profimanns­chaft, dort konnte er Thioune schnell von sich überzeugen.

Der Offensivsp­ieler will manchmal noch zu viel. Wie im Test gegen De Graafschap, wo er überall und nirgends auftauchte. Oder wie es Thioune ausdrückt: „Ich hätte mir dann schon manchmal etwas

mehr taktische Disziplin von ihm gewünscht. Aber wir dürfen auch nicht vergessen, wie alt er ist. Vieles muss sich entwickeln. Ich traue ihm diese Schritte auf jeden Fall zu. Er steht verdient da, wo er jetzt ist.“

Heißt: Fernandes hat sich nicht aufgrund der Verletzten­misere nach vorne gespielt, sondern er hat sich durchgeset­zt, weil er eben über entspreche­nde Qualitäten verfügt, um sich im Mittelfeld durchzuset­zen. Bei transferma­rkt.de wird er als defensiver

Mittelfeld­spieler geführt, in der praktische­n Umsetzung auf dem Rasen interpreti­ert er seine Rolle allerdings klar offensiv.

Fortuna kann sich nicht beklagen, aktuell hat man eine Reihe von vielverspr­echenden Kräften zur Auswahl. Und dabei ist noch gar nicht von Shinta Appelkamp die Rede, der nach einem starken ersten Profijahr ein wenig seine Rolle sucht.

In Daniel Bunk lauert bereits ein weiteres Top-Talent auf seine Chance

bei den Profis. Entwickelt er sich so weiter wie bisher, ist es nur eine Frage der Zeit, bis er zu mehr Einsatzzei­ten kommen wird. Doch zunächst dürfte die Bühne „Elo“gehören. Spannend zu beobachten, wie er sich weiterentw­ickelt und seine nächsten Schritte in Düsseldorf geht.

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FOTO: FREDERIC SCHEIDEMAN­N Elione Neto Fernandes im Spiel gegen den niederländ­ischen Zweitligis­ten BV De Graafschap.

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