Rheinische Post

Gegen den Heimfluch

Fortunas Bundesliga-Futsaler haben in eigener Halle noch kein Spiel gewonnen. Diese Serie soll gegen den HSV enden.

- VON MARCUS GIESENFELD

Für die Futsaler der Fortuna stehen in diesem Kalenderja­hr noch zwei wichtige Aufgaben auf dem Programm. In den noch ausstehend­en Heimspiele­n gegen den HSV Panthers am Samstag und gegen Schlusslic­ht FC Penzberg eine Woche darauf haben die Spieler von Shahin Rassi die Möglichkei­t, sich vorweihnac­htlich zu bescheren. „Das Ziel ist, beide Spiele zu gewinnen. Damit hätten wir einen sehr großen Schritt in Richtung Klassenerh­alt gemacht“, sagt Fortunas niederländ­ischer Coach vor dem Heimspiel-Doppelpack zum Jahresausk­lang.

Sollten seine zuletzt mit 2:0 über die WAKKA Eagles siegreiche­n Spieler die Vorgabe erfüllen, hätte die Fortuna erstmals in der Bundesliga drei Spiele hintereina­nder gewonnen. Zuzutrauen ist den Flingerane­rn diese Premiere allemal. Doch dafür muss insbesonde­re am Samstag gegen den Tabellenna­chbarn HSV alles zusammen laufen. „Das ist eine Topmannsch­aft“, sagt Shahin Rassi über die fünftplatz­ierten Hanseaten, die aktuell drei Punkte mehr auf dem Konto haben als die Fortuna. Erschweren­d kommt hinzu, dass die Mannen um Torhüter Christian De Groodt auch noch gegen ihren Heimkomple­x ankämpfen müssen. Zwei Unentschie­den und zwei Niederlage­n – so lautet die Bilanz aus den bisherigen vier Partien vor eigenem Publikum in dieser Saison. Einen Sieg vor heimischen Fans konnte die Fortuna bislang noch nicht feiern.

Mit daran arbeiten, den Heimfluch zu beenden, wird am Wochenende auch Neuzugang Marko Hudacek, der seit seinem Wechsel im Sommer binnen kürzester Zeit zu einem Schlüssels­pieler im Team von Shahin Rassi gereift ist. „Marco ist ein echter Allrounder, der dank seiner Fähig

keiten alle Positionen besetzen kann. Er lebt für den Futsal und will sich jeden Tag verbessern. Ich bin froh, dass er bei uns ist“, schwärmt Rassi vom Slowaken. Auch für Hudacek selbst bedeutete der Wechsel vom Titelaspir­anten HOT 05 zur Fortuna einen Schritt nach vorne. „Ich hatte bei HOT 05 nicht so viel Spielpraxi­s bekommen, wie ich es mir gewünscht habe. Das sieht bei der Fortuna nun zum Glück ganz anders aus.“

Bereits seit seinem 13. Lebensjahr spielt Marco Hudacek Futsal. Die gute technische und taktische Ausbildung des 26-Jährigen ist daher

kein Zufall. „In der Slowakei wird schon seit längerer Zeit Futsal auf höherem Niveau gespielt“, erklärt Hudacek, der die Bundesliga im internatio­nalen Vergleich aber auf dem Vormarsch sieht. „Bis vor kurzem war der Unterschie­d noch sehr groß, aber der Futsal in Deutschlan­d macht große Fortschrit­te. Das sieht man auch an den Ergebnisse­n der Nationalma­nnschaft.“Für das gestiegene Niveau in der Bundesliga sind zweifellos auch die zahlreiche­n internatio­nalen Spieler verantwort­lich, die in den einzelnen Klubs die Akzente setzen. Zu ihnen zählt neben

Marco Hudacek auch Jakub Reznicek. „Er ist wie ein Bruder für mich“, sagt „Kuba“über den 25-jährigen Tschechen, der vor dieser Saison gemeinsam mit ihm von HOT 05 zur Fortuna wechselte. Das Duo lernte sich zu Zeiten kennen, als beide noch für die U19-Nationalma­nnschaften ihres Landes spielten. Später spielten Hudacek und Reznicek zusammen in der ersten tschechisc­hen Liga für Tango Brno. „Ich habe ihn dann auch nach Deutschlan­d geholt“, sagt Hudacek über seinen Kumpel, mit dem er sich auf und abseits des Spielfelde­s blind versteht.

 ?? FOTO: SCHRÖDER ?? Marko Hudacek (re.) ist zu einem Schlüssels­pieler geworden. Hier jubelt er mit Koya Yoshida (Mitte) und Fedor Brack im Spiel gegegn Stuttgart.
FOTO: SCHRÖDER Marko Hudacek (re.) ist zu einem Schlüssels­pieler geworden. Hier jubelt er mit Koya Yoshida (Mitte) und Fedor Brack im Spiel gegegn Stuttgart.

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