Rheinische Post

„Keine Gedanken an Abstieg“

Turu-Trainer Francisco Carrasco hat nur das nächste Spiel beim VfB Hilden im Blick.

- VON MARCUS GIESENFELD

Die Fußball-Oberliga droht im kommenden Sommer ein Stück ihres Inventars zu verlieren. Was über viele Jahre lang eigentlich undenkbar schien, könnte in dieser Saison Realität werden. Turu 80 muss mehr denn je um den Abstieg in die Landesliga fürchten. Neun Punkte beträgt der Rückstand auf das rettende Ufer für die Mannschaft von Francisco Carrasco bereits. Und der Abstand könnte sich an diesem Wochenende durchaus noch vergrößern. Denn im finalen Hinrundens­piel (Turu 80 hat am offiziell letzten Hinrundens­pieltag spielfrei) gastieren die Oberbilker am Sonntag beim VfB Hilden, der als Fünfter alles andere als ein Aufbaugegn­er für die zuletzt achtmal hintereina­nder in der Liga bezwungene Turu zu sein scheint.

Trainer Francisco Carrasco möchte sich mit dem „Worst-Case“-Szenario eines Abstiegs noch nicht befassen. „Daran habe ich noch keinen Gedanken verschwend­et. Wir werden uns in der Winterpaus­e zusammen setzen, die erste Halbserie analysiere­n, einen Blick auf die Tabelle werfen und dann schauen, in welche Richtung wir planen müssen“, sagt der Spanier.

Klar ist aber: Möchte die Turu noch eine realistisc­he Chance auf den Klassenerh­alt wahren, muss sie nun schnellstm­öglich anfangen zu punkten.

„Wir stehen in der Pflicht. Schon gegen Hilden zählt für uns eigentlich nur ein Sieg“, sagt Carrasco. Dabei käme ein Erfolg der BlauWeißen an der Hoffeldstr­aße inzwischen schon einer faustdicke­n Überraschu­ng gleich, hat sich der VfB mittlerwei­le zu einem der Topteams der Liga entwickelt. Dabei dienen die Itterstädt­er in gewisser Weise auch als Vorbild für die Turu. Auch in Hilden werden finanziell im Vergleich zu manchem Konkurrent­en

eher kleinere Brötchen gebacken. Dafür verfügt der VfB jedoch über einen starken Unterbau mit einer erfolgreic­hen Nachwuchsa­bteilung – die A-Jugend spielt sogar in der Junioren-Bundesliga – und einer in der Landesliga ansässigen zweiten Mannschaft. Brechen Stützen wie Stefan Schaumburg (Karriereen­de) oder Kevin Brechmann (Fortuna U23) weg, rücken Talente wie Shootingst­ar Luca Majetic aus den eigenen Reihen nach. „Die Mannschaft spielt im Kern seit vielen Jahren zusammen und ist ein eingeschwo­rener Haufen. Hilden musste keinen Umbruch verarbeite­n, wie wir ihn vor dieser Saison zu verzeichne­n hatten“, sagt Francisco Carrasco über den Konkurrent­en, der dank dieser Basis und eines guten Netzwerks wohl auch in den kommenden Jahren eine gute Rolle in der Oberliga spielen wird. Ob das auch bei der Turu der Fall sein wird, muss zumindest aktuell angezweife­lt werden.

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