Kita bleibt wegen defekter Heizung geschlossen
Das Problem in der Wittlaerer Einrichtung am Heinrich-Walbröhl-Weg ist bereits häufiger aufgetreten. Jetzt soll es eine Lösung geben.
Eigentlich hätte die Kita Heinrich-Walbröhl-Weg im städtischen Haus „nordkap.familie“nach den Feiertagen wieder öffnen sollen. Doch kurzfristig wurden die Eltern am Mittwochmorgen darüber informiert, dass die Kinder nicht gebracht werden können. Die Heizung sei kaputt. Mal wieder.
„Das Problem ist seit mehreren Jahren bekannt. Doch im Laufe der Zeit wurden die Ausfälle immer häufiger und haben immer länger gedauert“, sagt Mutter Lawrien Joubert. Das bestätigt Mandana Maged, die dem Elternrat vorsteht. Sie hat deshalb schon mehrfach mit dem Jugendamt, zuständig für die städtischen Einrichtung, Kontakt aufgenommen. So auch im Dezember 2022, als die Kita über Wochen mit Radiatoren und Heizlüftern, die teilweise von den Eltern besorgt worden waren, beheizt werden musste, da die Fußbodenheizung erneut defekt war.
„So richtig warm wurde es trotzdem nicht. Und die Geräte haben gestunken. Uns wurde gesagt, wir sollen die Kinder im Zwiebel-Look anziehen. Es war ein sehr beklemmendes Gefühl sein Kind in eine kalte Einrichtung zu bringen, wo man selbst in einem warmen Büro sitzt“, sagt Maged. Das sei besonders für die ganz kleinen der Ü3-Kinder eine problematisch Zeit gewesen, sind sich die Eltern einig, da diese sich noch nicht so viel bewegen und denen deshalb schneller kalt wird.
Zudem würden die häufigen Ausfälle nicht nur die Heizung, sondern auch das warme Wasser betreffen. „Während Corona konnten die Kinder sich über Monate nur mit eiskaltem Wasser die Hände waschen“sagt eine Mutter. Tanja Nußbaum, Mitglied im Elternrat, und auch andere Eltern betonen, dass sie eigentlich sehr zufrieden mit der Kita, der Leitung und den Mitarbeitenden sind. „Aber bei den ständigen Ausfällen fühlt man sich ungesehen und sich selbst überlassen“, sagt Mutter Nina Knaudt. Denn zu den Schließungen durch die defekte Heizung kommt seit November noch eine Verkürzung der Betreuungszeiten hinzu, da die Kita, wie auch viele andere Einrichtungen, extrem unter Personalmangel leidet.
Die Eltern befürchten, dass diese Personalnot durch den Heizungsausfall noch größer werden könnte. Denn für die Erzieher sei schließlich das Arbeiten in kalten Räumen auch nicht schön und könnte zu Erkältungen und somit zu weiteren Ausfällen führen. „Hätte es sich um ein Wirtschaftsunternehmen gehandelt oder ein Art „produktive“städtische Einrichtung, wäre wahrscheinlich längst eine Lösung gefunden worden bzw. hätte eine sehr kurzfristige Reparatur stattgefunden – eine Kita hat jedoch systemisch scheinbar wenig Relevanz. Das ist leider der Eindruck, der bei uns Eltern entsteht“, erklärt Kristin, eine weitere Mutter.
Zwar gab es in der Vergangenheit auch Notgruppen in den Räumen anderer Kitas, aber die reichten nicht für alle der knapp 60 Jungen und Mädchen aus und waren zudem nur für die Kinder über drei Jahren bestimmt. „Mich belastet es mental sehr, dass ich nicht weiß, ob es am nächsten Tag eine Betreuung geben wird“, sagt Maged. Ihre Mutter springt zwar ein, muss dafür aber extra aus Dortmund anreisen.
Viele Familien aus Wittlaer haben aber gar keine Verwandten in der Nähe. Einige Eltern arbeiten dann von zu Hause aus „was natürlich nicht optimal mit Kindern funktioniert“. Wieder andere Mütter passen wechselweise auf den Nachwuchs auf oder suchen andere Betreuungsmöglichkeiten. „Wir haben nun ein Au-Pair-Mädchen, da man sich als arbeitende Eltern nie zu 100 Prozent auf eine Betreuung durch die Kita verlassen konnte“, sagt Knaudt.
Seit Freitag können die Kinder wieder in die Kita. Nachdem einige Reparaturversuche gescheitert waren, wurde ein neues Heizgerät eingebaut, teilt die Stadt auf Anfrage mit. Mandana Maged hatte bereits vor einem Jahr die Stadt darum gebeten, schnellstmöglich eine langfristige und nachhaltige Lösung zu suchen. „Wir erwarten, dass die neue Anlage nun einwandfrei funktioniert und die Probleme damit gelöst sind“, sagt eine Stadtsprecherin. Die Kita war erst 2012 eröffnet worden. Bereits 2019 war die Heizung grundlegend überholt worden.