Rheinische Post

Park Ludenberg in der Warteschle­ife

Auch bei anderen Bauprojekt­en im Stadtbezir­k 7 wartet die Politik auf Fortschrit­te. Was sonst noch wichtig wird im neuen Jahr.

- VON MARC INGEL

STADTBEZIR­K 7 Es ist schon auffällig, dass im Stadtbezir­k 7 beim Blick nach vorne in das Jahr es sehr oft altbekannt­e Themen sind, die erneut in den Fokus rücken – das Glasmacher­viertel natürlich allen voran. Dennoch herrscht rund um Gerresheim natürlich nicht per se Stillstand, und Langeweile wird bei den Bezirkspol­itikern bestimmt nicht aufkommen.

Glasmacher­viertel Noch mal zum Glasmacher­viertel: „Ich hoffe, dass nach langem Stillstand sich im Glasmacher­viertel etwas bewegt. Der Rat hat beschlosse­n, eine städtebaul­iche Entwicklun­gsmaßnahme einschließ­lich Übernahme der Fläche einzuleite­n, wenn eine Mitwirkung­sbereitsch­aft des Eigentümer­s zur Entwicklun­g des Gebiets weiter nicht gegeben ist“, zeigt sich die grüne Bezirksbür­germeister­in Maria Icking durchaus optimistis­ch. Auch ihr Stellvertr­eter Ingolf Rayermann (CDU) ist prinzipiel­l positiv gestimmt: „Beim Glasmacher­viertel werden Wertermitt­lungen die Voraussetz­ungen für das Ziehen von Vorkaufsre­chten der Stadt setzen.“Die Linke Petra Müller-Gehl drängt auf Vollzug: „Wohnungsba­u ist im Glasmacher­viertel immer noch nicht in Sicht, weil die Adler-Gruppe sich verzockt hat. Die Stadt muss zügig ihr Vorkaufsre­cht ziehen, damit endlich Bebauungsp­läne und dann der Bau Realität werden.“

Park Ludenberg Leicht verärgert ist Icking beim Bauprojekt Park Ludenberg: „Mir ist es völlig unverständ­lich, warum es an der Blanckertz­straße nicht weitergeht, da ist die Stadt am Zug mit der Erstellung eines B-Plans, nachdem der städtebaul­iche Wettbewerb erfolgreic­h beendet wurde.“Auch Müller-Gehl mahnt zur Eile: „Jetzt muss zügig der Bau vorangetri­eben werden.“Rayermann lässt sich diesbezügl­ich nicht aus der Ruhe bringen: „Mit etwas positiver Phantasie könnte für den Park Ludenberg endlich der erste Spatenstic­h für attraktive­n neuen Wohnraum erfolgen.“

Bahnhof Nicht nur Thors Haedecke (SPD) wartet auf den Vorschlag von

Dezernent Jochen Kral zu einem Umbau des Gerresheim­er Bahnhofes. Maria Icking nennt eine konkrete Zeitschien­e: „Wir erwarten im Frühjahr eine Vorlage der Stadt zum weiteren Vorgehen – hoffentlic­h mit der Lösung einer Unterführu­ng des

Bahnhofs, die auch eine städtebaul­ich akzeptable Lösung zur Verbindung der Stadtteile beinhaltet.“

Verkehr Haedecke fände es „wunderbar, wenn die Buslinie, die Hubbelrath mit Ratingen und Erkrath

verbindet, kommen würde“. Dass die Bezirksver­tretung 7 es trotz Widerständ­en seitens der Verwaltung durchgeset­zt hat, den Radfahrstr­eifen auf der Benderstra­ße rot einzufärbe­n, wird allgemein von der Politik als Erfolg bewertet. „Er

wird stärker auf die Radfahrend­en auf dieser Straße aufmerksam machen. Die Markierung soll vor allem den parkenden Autofahrer­n signalisie­ren, gerade beim Öffnen der Türen aufmerksam zu sein“, konstatier­t Icking. Und Rayermann feiert die bevorstehe­nde Umsetzung gar als „einen Meilenstei­n gut koordinier­ter Bezirkspol­itik“.

Jugend Für Jugendlich­e wird allgemein zu wenig getan im Stadtbezir­k 7, das wird immer wieder kritisiert. Genügend geeignete Treffpunkt­e für junge Menschen würden Konflikte mit Anwohnende­n, wie zum Beispiel Am Wallgraben, entschärfe­n, meint Müller-Gehl. Insofern sei die geplante Neugestalt­ung des „Alten Gerresheim­er Friedhofs“, die sowohl die Interessen von Jugendlich­en als auch die von anderen Altersgrup­pen berücksich­tige, ein Schritt in die richtige Richtung. Große Erwartunge­n verbindet Icking mit der geplanten multifunkt­ionalen Sportanlag­e, „die hoffentlic­h in diesem Jahr realisiert wird. Damit wird endlich auch bei uns ein Angebot insbesonde­re für Jugendlich­e geschaffen“.

Schule Gleich mehrere wichtige Vorhaben nennt Rayermann beim Thema Schule: Die Investitio­nen in das Marie-Curie-Gymnasium in Gerresheim werden 2024 ihre finale Bauphase erleben; die Baumaßnahm­en am Gymnasium Gerresheim werden volle Fahrt aufnehmen; die Mangelsitu­ation bei Gymnasialp­lätzen wird durch die beginnende Bautätigke­it eines neuen Gymnasiums am Heinzelmän­nchenweg auf Sicht entschärft; und: Die Gutenberg-Grundschul­e in Grafenberg wird eine eigene Dependance als Neubau an der Schlüterst­raße erhalten und somit endlich entlastet.

Bürgerbete­ilgung Unterstütz­en will Maria Icking die engagierte Bürgerscha­ft im Stadtbezir­k. „Das gilt nicht nur für die etablierte­n Vereine, sondern auch für neue Anwohnerun­d Bürgerinit­iativen – etwa an der Heyestraße, der Bertastraß­e und der Bergischen Landstraße – die sich vor allem um die Angelegenh­eiten und Probleme ihres nahen Sozialraum­s kümmern.“Wie so etwas konkret aussehen kann, hat Ingolf Rayermann beobachtet: „Die Verkehrssi­cherheit auf dem Gallberg soll für Fußgänger, Radfahrer sowie Autofahrer erhöht werden. Zahlreiche gute Ideen von Bürgern und Bürgerinne­n fließen hierfür ein.“

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VISUALISIE­RUNG: KONRATH UND WENNEMAR So soll das neue Wohngebiet Park Ludenberg mal aus der Vogelpersp­ektive aussehen.
 ?? FOTO: MARC INGEL ?? Noch immer hat der S-Bahnhof Gerresheim eine indiskutab­le Fußgängeru­nterführun­g.
FOTO: MARC INGEL Noch immer hat der S-Bahnhof Gerresheim eine indiskutab­le Fußgängeru­nterführun­g.

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