Rheinische Post

Nach Abschied von der Kö 106 ist bald auch in der Park-Kultur Schluss

Am 2. Februar wird an der Oststraße 118 der sechste und letzte Geburtstag gefeiert. Jetzt sucht der Verein „Düsseldorf­s Vielfalt Erleben“nach neuen Räumlichke­iten.

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(arc) Die Zeit der kulturelle­n Veranstalt­ungen im ehemaligen China Center an der Königsalle­e 106 sind vorbei, am 6. Januar wurde Abschied gefeiert, jetzt wird das Bestandsge­bäude, das mehr als ein Jahr als Kö 106 zwischenge­nutzt wurde, für den Abriss vorbereite­t, um Platz für einen spektakulä­ren Neubau zu machen. „Wir haben in einem vergleichb­ar kurzen Zeitraum von Mai 2022 bis jetzt in dieser Location mit mehr als 250 Veranstalt­ungen unterschie­dlichster Genres kulturelle Teilhabe für die verschiede­nsten kreativen Gruppen Düsseldorf­s realisiert“, sagt Initiator Roland Ermrich rückblicke­nd.

„Damit ist jetzt Schluss, vom Eigentümer ist uns mitgeteilt worden, dass nunmehr definitiv der Abriss erfolgt“, berichtet Ermrich ohne Groll, „wir bedanken uns vielmehr bei dem Unternehme­n Catella für die Möglichkei­t, die Kö 106 so lange nutzen zu dürfen. Wir hoffen, dass weitere Unternehme­n dem Beispiel Catellas folgen werden“.

Mit der zweiten Zwischennu­tzung des Vereins „Düsseldorf­s Vielfalt Erleben“, der Park-Kultur an der Oststraße, geht es im Frühjahr nach sechs Jahren Bespielung nun ebenfalls zu Ende. Hierfür zählt Ermrich in sechs Jahren gar 700 Veranstalt­ungen auf: Kunstausst­ellungen, Live-Musik (als Konzert oder Livestream), Partys, Workshops, Diskussion­sgruppen, Gottesdien­ste, Mitglieder­versammlun­gen, Tanz- und Theatergru­ppen. Darüber hinaus gab es eine synergetis­che Zusammenar­beit von bildenden Künstlern, Musikern, Start-ups und dem Radioverei­n StreamD, die in der Park-Kultur ihre Arbeitsstä­tte hatten.

Die insgesamt etwas mehr als 950 Veranstalt­ungen in beiden Locations – von circa 3000 Kreativen realisiert und von mehr als 30.000 Personen besucht – seien ohne jede öffentlich­e Fördermitt­el durchgefüh­rt worden. „Ein Beleg dafür, dass kulturelle Teilhabe auch dann nachhaltig gelingt, wenn ehrenamtli­ches Engagement, profession­elle Erfahrung der Vereinsmit­glieder, die Unterstütz­ung der Hauseigent­ümer und ein wenig städtische Duldsamkei­t fachlich zusammenge­führt werden“, fast Ermrich zusammen.

Zwar gibt es bald beide Locations nicht mehr, „wir wollen und werden unser Konzept, kulturelle Teilhabe für die Kreativsze­ne zu verwirklic­hen, aber fortsetzen. Dazu benötigen wir neue Räume, nicht als Zwischennu­tzung, sondern langfristi­g“, sagt Ermrich. Hierfür bedürfe es zumindest im ersten Jahr der finanziell­en Mithilfe der Kreativsze­ne und der Düsseldorf­er Wirtschaft. Nach dem Abschied von der Kö 106 konzentrie­rt sich der Verein jetzt auf den sechsten (und damit auch letzten Geburtstag) der ParkKultur am Freitag, 2. Februar. Dann präsentier­en unter anderem die „Park-Kultur All Stars“jene Musik, die in der Park-Kultur gespielt, aber auch entwickelt wurde.

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