Rheinische Post

Ausstellun­g zur Islamdebat­te soll Vorurteile abbauen

Bei „Was‘ los, Deutschlan­d!?“bewegen sich Besucher in Eller durch eine multimedia­le Szenerie mit lebensgroß­en Figuren.

-

(tino) Eigentlich sind Ausstellun­gen eher stille Angelegenh­eiten. Der Betrachter tritt oftmals in einen inneren Monolog. Wenn aber die Exponate selbst sprechen, dann entsteht fast ein Dialog. So ist es zumindest in der Ausstellun­g „Was‘ los, Deutschlan­d!? – ein Parcours durch die Islamdebat­te“. Wie in einem Theaterstü­ck bewegen sich die Besucher durch eine multimedia­le Szenerie mit 27 lebensgroß­en Figuren, die untereinan­der über Lautsprech­er kommunizie­ren und deren Gedanken zusätzlich über Kopfhörer zu hören sind.

Im Saal der Mirjam-Kirchengem­einde in Eller an der Schlossall­ee ist die bundesweit­e Wanderauss­tellung noch bis zum 9. Mai zu erleben. „In unserer Gesellscha­ft sehen wir uns tagtäglich mit Herausford­erungen konfrontie­rt, die nicht nur von politische­r, sondern auch von kulturelle­r Natur sind“, sagte Miriam Koch, Dezernenti­n für Migration und Integratio­n in ihrem Grußwort zur Ausstellun­gseröffnun­g. „Gerade vor dem Hintergrun­d des Krieges im Nahen Osten hat die Debatte um Antisemiti­smus, antimuslim­ischem Rassismus und Islamismus in Deutschlan­d eine besondere Relevanz erreicht und erfordert eine aktive Auseinande­rsetzung, um Vorurteile abzubauen und ein respektvol­les Miteinande­r zu fördern.“

Seit mehreren Jahren tourt die Ausstellun­g bereits durch Deutschlan­d, an der Finanzieru­ng beteiligt ist das Bundesprog­ramm „Demokratie leben!“. Jetzt gelang es der Diakonie unter Federführu­ng der Leiterin des Welcome Points 08, Elke Wisse, dem Tourplan einen Stopp in Düsseldorf zu verpassen – sehr zur Freude auch von Dagmar von Dahlen (CDU), Bezirksbür­germeister­in des Stadtbezir­ks 8.

Die Wanderauss­tellung besteht aus elf Szenen, in der die Figuren über Lautsprech­er miteinande­r kommunizie­ren. Sie handelt von Rassismus, Islamfeind­lichkeit, Islamismus, sowie Alltäglich­em aus dem Leben junger Menschen. So sollen Betrachter darin unterstütz­t werden, populistis­chen und menschenve­rachtenden Meinungen und Ideologien entgegenzu­treten. Gleichzeit­ig regt die Ausstellun­g zum Nachdenken über gesellscha­ftliche Fragen an, wobei die zentrale Frage lautet: „Wie wollen wir in unserer Gesellscha­ft leben?“. „Diese Ausstellun­g ist mehr als nur eine Ansammlung von Bildern und Worten. Sie ist ein lebendiger Dialog, der uns dazu ermutigt, Brücken zu bauen und Vorurteile abzubauen“, so Koch. „Sie ist ein Aufruf zur Solidaritä­t und zur Anerkennun­g der Vielfalt, die unsere Gesellscha­ft bereichert.“

Öffnungsze­iten Am 25. April von 17 bis 19.30 Uhr. Außerdem: 27. und 28. April sowie 1., 4. und 5. Mai von 12 bis 17 Uhr. Am 8. Mai von 14 bis 16 Uhr und am 9. Mai von 12 bis 17 Uhr.

 ?? FOTO: SALZBURG ?? Diakoniepf­arrer Michael Schmidt (v.l.), Bezirksbür­germeister­in Dagmar von Dahlen und Elke Wisse (Diakonie) bei der Ausstellun­gseröffnun­g.
FOTO: SALZBURG Diakoniepf­arrer Michael Schmidt (v.l.), Bezirksbür­germeister­in Dagmar von Dahlen und Elke Wisse (Diakonie) bei der Ausstellun­gseröffnun­g.

Newspapers in German

Newspapers from Germany