Die Rams-Jugend will Europameister werden
Fußball-Deutschland steht ganz im Zeichen der bevorstehenden Fußball-EM, aber auch die Inline-Skaterhockey-Jugend vom ISC Düsseldorf Rams hat das Turnier-Fieber gepackt – denn für die Nachwuchstalente der Widder steht bereits am Wochenende im Sportpark Niederheid der IISHF European Cup für U16-Mannschaften auf dem Programm. Und die Frage, die sich dort stellt, ist die gleiche wie anschließend beim Turnier der großen Fußballnationen: Welches Team ist Europas bestes?
Zehn Nachwuchsformationen aus Österreich, Schweiz und Deutschland wetteifern vom 10. bis 12. Mai in der Konrad-Henkel-Halle um den Pokalsieg.
Nele Schürmann will am Sonntag bei der Siegerehrung nach dem Finale die begehrte Trophäe auf jeden Fall in den Händen halten. Die Stürmerin im Gastgeberteam ist vom Titelgewinn der Rams fest überzeugt. „Wir haben eine echt gute Mannschaft“, zeigt sich die 15-Jährige optimistisch. 2023 gewann sie mit den Rams die Deutsche Meisterschaft.
Seit 2013 ist Inline-Skaterhockey ihre sportliche Leidenschaft. „Das Tempospiel macht mir riesigen Spaß“, verrät die Neusserin, deren Offensiv-Spezialität das Abstauben von Treffern ist. In der Schule mag sie neben Sport das Fach Kunst und kann sich eine berufliche Zukunft als Architektin gut vorstellen. Erholung vom Schul- und Sportstress findet sie beim Treff mit Freunden am Rheinufer.
„Internationale Turniere sind eine ganz besondere Herausforderung“, weiß Rams-Verteidiger Paul Poth und erinnert sich noch an den Vorjahreswettbewerb in der Schweiz, wo er mit seinen Ramsern auf dem enttäuschenden fünften Platz landete. Dieser „Patzer“soll unbedingt korrigiert werden. „Wir haben uns weiter entwickelt“, stellt der 16-Jährige fest, der gemeinsam mit seiner Mitspielerin Nele im Vorjahr nationaler Meister wurde – schon zum dritten Mal.
Zum Inline-Skaterhockey hat ihn seinerzeit ein Paar Inliner gebracht – ein Geburtstagsgeschenk seiner Eltern. „Da war ich wohl vier Jahre alt“, erinnert sich Paul „dunkel“. Als Verteidiger scheut er robuste Zweikämpfe nicht. Im Fitnessstudio arbeitet er in Ergänzung zum Training kontinuierlich an seiner Kondition „Wir müssen konzentriert agieren und in den Spielen alles reingeben“, fordert der 16-Jährige, zu dessen Sporterfahrung früher auch die Leichtathletik gehört hat.
Besonders anspruchsvoll dürften bei dem Turnier die Begegnungen mit den völlig unbekannten Kontrahenten werden. Umso wichtiger ist eine mentale Vorbereitung – schon beim aufwendigen Anlegen der Schutzkleidung in der Kabine mit aufmunternder Musikbegleitung. „Meist Deutsch-Rap“, wie Paul als Erfolgsrezept verrät.
Die Fußball-EM wird Paul – wie auch Nele – anschließend mit sportlichem Interesse verfolgen. Daumendrücken für Deutschland ist Ehrensache. Und vielleicht gibt es sogar einen europäischen „Doppel-Erfolg“zu feiern, im Fußball und beim Inline-Skaterhockey. Voraussetzung ist allerdings, dass die Rams beim European Cup vorlegen.