Voller Fokus auf die Relegation
Der Traum vom direkten Bundesliga-Aufstieg ist ausgeträumt im Lager von Fortuna, spätestens seit dem 3:1-Sieg des FC St. Pauli gegen den VfL Osnabrück am Sonntag, eigentlich aber schon seit dem 1:1 zwischen den Rheinländern und Holstein Kiel im Topspiel am Samstagabend. Trotz des nicht gegebenen Handelfmeters nach sechs Minuten und der in diesem Zuge eigentlich zwingenden Roten Karte gegen „Störche“-Verteidiger Patrick Erras richtet sich der Fokus von Trainer Daniel Thioune – und trotz allen Ärgers auch von seinen Schützlingen – geradewegs auf die Relegation. Und das ist genau richtig so.
Zweifellos: Wäre Schiedsrichter Sven Jablonski trotz Ansicht der Videobilder nicht bei seiner falschen Entscheidung geblieben, Erras hatte wohlgemerkt ein klares Tor von Fortuna-Angreifer Vincent Vermeij verhindert, und hätte er den Platzverweis ausgesprochen, hätte das die Siegwahrscheinlichkeit der Düsseldorfer signifikant erhöht und sie im Kampf um die ersten beiden Plätze am Leben gelassen. Da Jablonski sein Urteil allerdings nicht mehr zurücknehmen wird, erübrigen sich alle Diskussionen über explizit diese Szene. Für grundsätzliche, sachlich geäußerte Kritik am deutschen Schiedsrichterwesen und am Umgang mit Handspielregel sowie dem Videoassistenten gilt das freilich nicht.
Doch Fortuna tut gut daran, sich davon nicht aus dem Konzept bringen zu lassen. Stattdessen geht es nun darum, einen Spannungsabfall vor und während des sportlich nun unbedeutenden Spiels gegen Magdeburg am kommenden Sonntag zu verhindern. Denn sowohl die Leistung als auch das Ergebnis entscheiden signifikant darüber, wie die Düsseldorfer in die Relegation gehen werden. Dessen sind sich sämtliche Protagonisten bewusst – ein verheißungsvoller Umstand.
Denn es gibt keinen Grund, das Träumen vom Aufstieg nun einzustellen. Fortuna hat in den vergangenen Wochen zusätzlich zu ihrer sportlichen Qualität eine ungeheure Stabilität samt einer beharrlichen Konzentration entwickelt. Dieser Trumpf kann sie erfolgreich durch die Relegation tragen.