Wenig Zeit für die Klimafrage
Fünf Verhandlungstage sind angesichts eines Jahrhundertproblems eine extrem kurze Zeitspanne. Fünf Tage bleiben den Umweltministern der Welt, sich auf gemeinsame Maßnahmen gegen den Klimawandel zu einigen, die auch wirken. Ihre Beamten und Staatssekretäre haben in den vergangenen Tagen auf der Pariser Weltklimakonferenz wertvolle Vorarbeit geleistet. Aber die Lösung der entscheidenden Fragen wurde natürlich den Ministern überlassen.
Die Erfahrungen mit solchen internationalen Konferenzen, bei denen es auch um viel Geld geht, besagen, dass sie meistens in die Verlängerung gehen. Am Ende steht ein Kompromiss, mit dem beide Seiten „so gerade noch“leben können. Dies droht auch in Paris. Wobei ein wie auch immer gearteter Vertrag bereits deutlich mehr wäre als das, was der Welt nach der chaotischen Klimakonferenz von 2009 in Kopenhagen präsentiert wurde.
Nur fragt sich, ob ein Kompromiss wirklich weiterhelfen kann. Wenn die Erde sich nicht weiter erwärmen soll, wenn der Meeresspiegel nicht unaufhaltsam steigen soll, wenn die letzten Gletscher gerettet werden sollen, dann muss radikal gehandelt werden – falls es nicht schon zu spät ist.