Rieser Nachrichten

Wenig Zeit für die Klimafrage

- VON JOACHIM BOMHARD bom@augsburger-allgemeine.de

Fünf Verhandlun­gstage sind angesichts eines Jahrhunder­tproblems eine extrem kurze Zeitspanne. Fünf Tage bleiben den Umweltmini­stern der Welt, sich auf gemeinsame Maßnahmen gegen den Klimawande­l zu einigen, die auch wirken. Ihre Beamten und Staatssekr­etäre haben in den vergangene­n Tagen auf der Pariser Weltklimak­onferenz wertvolle Vorarbeit geleistet. Aber die Lösung der entscheide­nden Fragen wurde natürlich den Ministern überlassen.

Die Erfahrunge­n mit solchen internatio­nalen Konferenze­n, bei denen es auch um viel Geld geht, besagen, dass sie meistens in die Verlängeru­ng gehen. Am Ende steht ein Kompromiss, mit dem beide Seiten „so gerade noch“leben können. Dies droht auch in Paris. Wobei ein wie auch immer gearteter Vertrag bereits deutlich mehr wäre als das, was der Welt nach der chaotische­n Klimakonfe­renz von 2009 in Kopenhagen präsentier­t wurde.

Nur fragt sich, ob ein Kompromiss wirklich weiterhelf­en kann. Wenn die Erde sich nicht weiter erwärmen soll, wenn der Meeresspie­gel nicht unaufhalts­am steigen soll, wenn die letzten Gletscher gerettet werden sollen, dann muss radikal gehandelt werden – falls es nicht schon zu spät ist.

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